VONOVIA-Mieter*innen stehen auf

Bundesweites Vernetzungstreffen plant weitere Aktionen

In immer mehr Städten regt sich in den Wohnsiedlungen der VONOVIA Widerstand gegen Mietabzocke, Modernisierungsvertreibung, und miserablen Service. Mieter*innen schließen sich in Mieter*inneninitiativen zusammen.

von Ursel Beck, Stuttgart

Unterstützt vom Deutschen Mieterbund hat sich das bundesweite VONOVIA-Aktionsbündnis gebildet. Bei einem Treffen am 9. Februar in Frankfurt waren mehr als dreißig Vertreter*innen von lokalen Mieter*inneninitiativen und Mieter*innenvereinen präsent. Knut Unger vom Mieterverein Witten und maßgeblicher Akteur des VONOVIA-Aktionsbündnisses erklärte bei dem Treffen, dass im letzten Jahr erreicht worden wäre Modernisierungsfälle zu dokumentieren und zu skandalisieren. Lokale Auseinandersetzungen seien auf die Bundesebene gehoben worden und hätten Eingang in die Leitmedien gefunden.

Widerstand verstärken

In einigen Orten musste die VONOVIA auch herbe Niederlagen bei Gericht einstecken. Alle waren sich einig, dass der Widerstand gegen die Profitmaximierungspolitik verstärkt werden muss. So soll es anlässlich der diesjährigen Aktionärsversammlung am 16.5.2019 vor der Zentrale in Bochum und auch dezentral Protestaktionen geben. Wie bei einigen anderen Aktiengesellschaften, haben sich Mieteraktivist*innen Aktien gekauft und wollen als kritische Aktionär*innen bei der Aktionärsversammlung das Wort ergreifen. Am Vorabend der Aktionärsversammlung soll es in Bochum eine Veranstaltung gegen die VONOVIA geben.

VONOVIA enteignen

Durchweg positiv wurde die Kampagne für die Enteignung der VONOVIA, Deutsche Wohnen und anderer Wohnungskonzerne in Berlin aufgenommen. Einig waren sich die Teilnehmenden auch, dass die Reduzierung der Modernisierungsinvestitionen durch die VONVOIA kein Zugeständnis an die Mieter*innen sei, sondern nur ein Strategiewechsel. Künftig wird zu erwarten sein, dass eher dauernd kleinere Modernisierungen stattfinden, Häuser aufgestockt und nachverdichtet werden. Auch dagegen müssen und werden sich Mieter*innen wehren und diesen Widerstand bundesweit immer besser koordinieren.