USA: Baustopp für Pipeline für gefracktes Öl

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Niederlage für Trump, das amerikanische Establishment und die Deutsche Bank

Donald Trump ist für Fracking. Er gehört zu den Investoren der Energy Transfer Partner, einer Pipeline-Betreiberfirma. Diese Firma hat mit dem Bau einer 1930 km langen Pipeline von Nord-Dakota nach Illionois zum billigen Transport von gefracktem Öl begonnen. Nicht gerechnet wurde mit dem harten Widerstand des Sioux-Stammes Standing Rock gegen die Pipeline.
von Ursel Beck, Stuttgart
Die Ureinwohner sehen  die Begräbnisstätten ihrer Vorfahren und ihr Trinkwasser durch die Pipeline bedroht. Seit April 2016 wehren sie sich gegen den Bau. Seit Sommer 2016 gab es mehrere Protestcamps und Aktionen des zivilen Ungehorsam. Selbst eisige Kälte und Schneestürme nahmen die „Wasserschützer“ in Kauf.  Umweltschützer aus den ganzen USA unterstützen den Widerstand. Nachdem die Bilder um die Welt gingen, gab es internationale Solidaritatserklärungen. Je brutaler die Polizeieinsätze wurden, desto stärker wurde die Unterstützung. Als für den 5.12. Dezember die Räumung des Camps durch die Polizei angekündigt wurde, erklärten einige tausend Kriegsveteranen, dass sie nach Nord-Dakota kommen würden,  um sich als „menschliche Schutzschilde“ vor die Protestierenden zu stellen. Das zwang den Staat in den Knie. Das Ingenieurcorps der US-Armee verfügte am 4.12.  einen vorläufigen Baustopp. Das ist ein riesiger Erfolg für die Indigenen, UmweltschützerInnen und Trump-GegnerInnen. Es zeigt, was mit massenhaftem zivilem Ungehorsam möglich ist. Es  zeigt auch, dass es eine Sache ist, dass Trump zum Präsident gewählt wurde, eine andere Sache aber, dass gleichzeitig erfolgreiche Gegenwehr statt findet.
„Wann wurde die Regierung das letzte Mal von den Ureinwohnern besiegt? Inspiration für das, was noch kommt.“ So Michael Moore zu dem Erfolg. Selbst das Handelsblatt muss zugeben: „Es ist ein großer Etappensieg für tausende Umweltschützer“. Hinzugefügt werden sollte, dass es gleichzeitig auch eine Niederlage für die Deutsche Bank ist, die zusmmen mit 38 US- und internationalen Banken den Bau der Pipeline finanziert.
Hier eine Erklärung von Kshama Sawant, Stadträtin in Seattle von der Socialist Alternative, Schwesterorganisation der SAV: