NEIN zu Krieg, Krise und Kapitalismus — JA zu europaweiter Solidarität

1265463_766632480015550_9010551517798720059_oDokumentiert: Jugendaufruf von linksjugend [’solid] Aachen

„Deutsch­land geht es gut!“

Den Satz bekam man im Bun­des­tags­wahl­kampf 2013 von An­ge­la Mer­kel oft zu hören. Doch wen meint die Kanz­le­rin ei­gent­lich mit „Deutsch­land“? Die über 900.​000 Lei­h­ar­bei­te­rIn­nen, die über 6 Mio. Men­schen, die von Hartz IV leben müs­sen, weil sie kei­nen Job fin­den oder zu wenig ver­die­nen? Die acht Mil­lio­nen Men­schen, die im Nied­rig­lohn­sek­tor tätig sind? Die­je­ni­gen, die einer be­fris­te­ten Be­schäf­ti­gung nach­ge­hen? Die­je­ni­gen, die ihre Miete kaum noch be­zah­len kön­nen? Die Schü­le­rIn­nen und Stu­den­tIn­nen, die unter dem zu­neh­men­den Stress durch G8 und Kon­kur­renz lei­den und deren Per­spek­ti­ven sich immer wei­ter ver­schlech­tern? Die Frau­en, die immer noch durch­schnitt­lich über 20% we­ni­ger als Män­ner ver­die­nen?

Oder doch die Ban­ken und Kon­zer­ne, die in den letz­ten Jah­ren satte Ge­win­ne ver­zeich­nen konn­ten? Mer­kel ist keine Kanz­le­rin für die Be­dürf­nis­se der Ju­gend­li­chen, Ar­bei­te­rIn­nen und Er­werbs­lo­sen, son­dern für die Pro­fi­te der Kon­zer­ne. Egal ob in Ko­ali­ti­on mit FDP oder SPD!

Dass SPD und Grüne keine Al­ter­na­ti­ve sind, haben sie zu oft be­wie­sen: Mit den Hartz-​Ge­set­zen haben sie Armut im Ge­setz ver­an­kert. 1998 be­gann der erste Krieg mit Be­tei­li­gung der Bun­des­wehr seit 1945 – be­schlos­sen durch Rot-​Grün. SPD und Grüne be­trei­ben in Re­gie­rungs­ver­ant­wor­tung die glei­che Po­li­tik wie CDU und FDP und be­kom­men Groß­spen­den von den glei­chen Kon­zer­nen. Josch­ka Fi­scher und Ger­hard Schrö­der, die Rot-​Grü­ne Re­gie­rungs­spit­ze 1998-​2005, sind heute Che­f­lob­by­is­ten bei Gaz­Prom, RWE, BMW und an­de­ren Groß­kon­zer­nen.

SPD & Grüne: Teil des Pro­blems

Ganz si­cher hat diese Po­li­tik dazu ge­führt, dass die deut­sche Wirt­schaft im Ver­hält­nis zu den Volks­wirt­schaf­ten der an­de­ren eu­ro­päi­schen Staa­ten gut durch die Krise ge­kom­men ist. Schließ­lich sind die Löhne und Ar­beits­be­din­gun­gen der Ar­bei­ten­den in Deutsch­land in den letz­ten 20 Jah­ren kon­kur­renz­fä­hig ge­macht wor­den. An­drea Nah­les von der SPD hat neu­lich sogar gegen einen Min­dest­lohn für Ju­gend­li­che unter 18 Jah­ren und Azu­bis ar­gu­men­tiert! Hartz IV fin­den die bür­ger­li­chen Par­tei­en immer noch toll. Auch, dass unter 25-​jä­hi­ge Hartz-​IV-​Emp­fän­ge­rIn­nen meist bei ihren El­tern woh­nen müs­sen. CDU, SPD, FDP und Grüne sind alle für die Ver­an­stal­tun­gen der Bun­des­wehr an Schu­len und Job­cen­tern. Dort wer­den junge Men­schen, die keine Job-​Per­spek­ti­ve für sich sehen, für die deut­sche Armee re­kru­tiert.

Keine Al­ter­na­ti­ve: Die „Al­ter­na­ti­ve für Deutsch­land“

Auch die „Al­ter­na­ti­ve für Deutsch­land“ ist keine Al­ter­na­ti­ve für Euch, da sie in der Wirt­schafts­po­li­tik noch einen här­te­ren neo­li­be­ra­len Kurs ein­for­dert als der, der eh schon ge­fah­ren wird. So leh­nen sie jeg­li­chen Min­dest­lohn ab.

An­statt echte Pro­blem­lö­sun­gen an­zu­bie­ten, ver­brei­ten ihre Ver­tre­ter ras­sis­ti­sche Pa­ro­len und auch ihre na­tio­na­lis­ti­schen Schein­al­ter­na­ti­ven zum Euro bie­ten keine Lö­sungs­an­sät­ze.

Es gibt eine Al­ter­na­ti­ve!

DIE LINKE ist die ein­zi­ge Par­tei, die kon­se­quent für einen Min­dest­lohn ohne Aus­nah­me von we­nigs­tens 10 Euro/Stun­de kämpft. Sie po­si­tio­niert sich gegen Hartz-​Ge­set­ze sowie Wer­bung der Bun­des­wehr an Schu­len, Job­cen­tern und Be­rufs­in­for­ma­ti­ons­zen­tren und or­ga­ni­siert Pro­tes­te da­ge­gen.

EU: Neo­li­be­ral, mi­li­ta­ris­tisch, un­de­mo­kra­tisch

Von Be­ginn an war die Eu­ro­päi­sche Union eine Ein­rich­tung im In­ter­es­se der gro­ßen Ban­ken und Kon­zer­ne. Durch sie kön­nen sie ihre Ge­schäf­te in­ner­halb der EU ohne Be­schrän­kun­gen ab­wi­ckeln. Dazu wird ein neo­li­be­ra­ler Kurs ver­folgt: Löhne und Ar­beit­neh­mer­rech­te ste­hen unter Be­schuss, öf­fent­li­ches Ei­gen­tum wird pri­va­ti­siert, Bil­dung und Ge­sund­heit zur Ware. Mit dem Lis­s­abon-​Ver­trag wer­den die Mit­glieds­staa­ten zur Auf­rüs­tung ver­pflich­tet. Das ge­wähl­te EU-​Par­la­ment hat kein Recht, Ge­set­zes­in­itia­ti­ven ein­zu­brin­gen.

Ge­ra­de in „Plei­te­län­dern“ wie Grie­chen­land kann man sehen, dass durch Maß­nah­men der EU ein Groß­teil der Men­schen ins Elend ge­stürzt wird. Ju­gend­li­che sind mas­sen­haft ar­beits­los. Zudem wird diese Po­li­tik re­pres­siv und au­to­ri­tär um­ge­setzt, in Grie­chen­land und Spa­ni­en wer­den Streiks mitt­ler­wei­le mit Kriegs­recht un­ter­drückt. Dabei wer­den auch ge­wähl­te Re­gie­run­gen über­gan­gen und sogar aus­ge­tauscht.

Das Flücht­lings­dra­ma von Lam­pe­du­sa zeigt die Fol­gen der ras­sis­ti­schen Ab­schot­tungs­po­li­tik der EU. Fron­tex ist ein Pro­gramm der EU, das Flücht­lin­ge aus dem Glo­ba­len Süden davon ab­hal­ten soll, nach Eu­ro­pa zu kom­men. Auch hier ist DIE LINKE die ein­zi­ge Kraft, die gegen die au­to­ri­tä­re und ver­ar­men­de Kri­sen­pol­tik der EU und gegen die „Fes­tung Eu­ro­pa“ steht und Pro­tes­te da­ge­gen un­ter­stützt.

An der LIN­KEn kri­ti­sie­ren wir, dass die Ben­ne­nung der EU als „neo­li­be­ral, mi­li­ta­ris­tisch und weit­ge­hend un­de­mo­kra­tisch“ aus dem Eu­ro­pa-​Wahl­pro­gramm ge­stri­chen wurde. Damit wurde eine Chan­ce ver­tan, der EU der Ban­ken und Kon­zer­ne eine kon­se­quen­te Ab­sa­ge zu er­tei­len. Als un­ab­hän­gi­ge so­zia­lis­ti­sche Ju­gend­or­ga­ni­sa­ti­on set­zen wir uns für eine kämp­fe­ri­sche LINKE ein. Ge­mein­sam mit an­de­ren in der LIN­KEn mo­bi­li­sie­ren wir zu den Block­u­py-​Pro­tes­ten am 17.5. unter an­de­rem in Düs­sel­dorf.

Das Übel an der Wur­zel pa­cken

Wir ste­hen für in­ter­na­tio­na­le So­li­da­ri­tät im Kampf um ein bes­se­res Leben. Die grie­chi­sche Linke for­dert „Keine Opfer für den Euro!“. Das un­ter­stüt­zen wir, denn die Krise ist keine Wäh­rungs­kri­se, son­dern eine Sys­tem­kri­se. Weder Drach­me (ehe­ma­li­ge grie­chi­sche Wäh­rung)

noch Euro sind ver­ant­wort­lich für die Aus­blu­tung der grie­chi­schen Be­völ­ke­rung, son­dern das ka­pi­ta­lis­ti­sche Wirt­schafts­sys­tem, das auf Ge­deih und Ver­derb nach ma­xi­ma­lem Pro­fit strebt.

Für das Recht auf Stadt!

Am 25. Mai sind neben den Eu­ro­pa­wah­len auch Kom­mu­nal­wah­len in NRW. Die Si­tua­ti­on in Aa­chen ist Er­geb­nis einer Po­li­tik für rei­che Ge­schäfts­leu­te, nicht für die Mehr­heit der Ein­woh­ne­rIn­nen, be­son­ders nicht für die Ju­gend­li­chen. Die Stadt wird so um­struk­tu­riert, dass sie eine pro­fi­ta­ble Um­ge­bung für Ver­mie­ter und Un­ter­neh­mer bie­tet. So wer­den Stadt­vier­tel „ver­schö­nert“ und Woh­nun­gen re­no­viert, damit sie teu­rer ver­mie­tet wer­den kön­nen. Gleich­zei­tig wer­den die­je­ni­gen aus der Stadt ver­drängt, die sich die Miete nicht mehr leis­ten kön­nen. Die Kai­ser­platz­ga­le­rie („Aquis Plaza“) bie­tet auf 29.​000m² Raum für Ge­schäf­te und ist damit ein enor­mes Pro­fit­pro­jekt. Für die meis­ten An­woh­ne­rIn­nen al­ler­dings bie­tet sie keine Vor­tei­le. Zudem sind al­ter­na­ti­ve Clubs von Schlie­ßun­gen be­droht, weil sie sich nicht mehr fi­nan­zie­ren kön­nen und die Stadt auch kein In­ter­es­se daran zeigt, sie zu er­hal­ten.

Statt einer ka­pi­ta­lis­ti­schen Stadt­um­struk­tu­rie­rung for­dern wir die Schaf­fung von be­zahl­ba­rem Wohn­raum, Raum für al­ter­na­ti­ve Ju­gend­kul­tur und eine le­ben­di­ge und an­ge­neh­me Stadt für Alle!

Gegen Nazis und Ras­sis­mus

Die Stadt Aa­chen hat ein Na­zi­pro­blem, das von den Stadt­obe­ren seit Jah­ren her­un­ter­ge­spielt wird. Auch das Ver­bot der fa­schis­ti­schen Ka­me­rad­schaft Aa­che­ner Land (KAL) konn­te kaum Er­fol­ge er­zie­len – die Par­tei „die Rech­te“ ist eine di­rek­te Nach­fol­ge­or­ga­ni­sa­ti­on.

Von Sei­ten der Po­li­zei wer­den ras­sis­ti­sche, ver­dachts­un­ab­hän­gi­ge Kon­trol­len gegen Mi­gran­tIn­nen im Ost­vier­tel durch­ge­führt. Damit wer­den ins­be­son­de­re mi­gran­ti­sche Ju­gend­li­che kri­mi­na­li­siert, an­statt die so­zia­len Pro­ble­me wie Ar­beits­platz­man­gel, schlech­te Bil­dung, feh­len­de Treff­punk­te etc. zu lösen.

Wir sind eine Ju­gend­or­ga­ni­sa­ti­on, die Wi­der­stand gegen Fa­schis­ten und Ras­sis­mus (auch vom Staat) un­ter­stützt und or­ga­ni­siert.

Für eine star­ke LINKE im Stadt­rat

Oft be­kommt man über Neo­na­zi-​Ak­ti­vi­tä­ten erst durch Rats­an­fra­gen der LIN­KEn In­fo­ma­tio­nen. Ein ho­mo­pho­bes Kon­zert An­fang 2012 wurde durch In­ter­ven­tio­nen der LIN­KE-​Rats­frak­ti­on ver­hin­dert. Die ein­zi­ge Frak­ti­on, die gegen die Ver­schär­fung der Stadt­ord­nung ge­stimmt hat ist DIE LINKE. Mit den

Stim­men von FDP, CDU, SPD und Grü­nen wurde sie durch­ge­setzt – seit­dem kann das Ord­nungs­amt Will­kür wal­ten las­sen. Seit lan­gem kämpft die LIN­KE-​Frak­ti­on für eine Zweck­ent­frem­dungs­ver­od­nung, die es er­mög­li­chen würde un­ge­nutz­te Wohn­häu­ser für Be­dürf­ti­ge zu öff­nen. Das ist zwar nicht viel. Bis­her sind aber auch nur drei Ver­tre­te­rIn­nen der LIN­KEn im Aa­che­ner Stadt­rat. Damit es künf­tig eine stär­ke­re Op­pos­ti­on gibt ist es wich­tig am 25.5. DIE LINKE zu wäh­len.

Wäh­len gehen & aktiv wer­den!

Die Po­li­tik, die in der EU, in Deutsch­land und in Aa­chen be­trie­ben wird, ist also nicht für die Mehr­heit der Men­schen, son­dern für die Pro­fi­te von We­ni­gen. Las­sen wir uns das nicht mehr ge­fal­len!

Die ein­zi­ge Al­ter­na­ti­ve zu die­ser Po­li­tik und die ein­zi­ge Par­tei, die kon­se­quent für Eure In­ter­es­sen ein­tritt und zu deren Wahl am 25. Mai wir auf­ru­fen, ist DIE LINKE, so­wohl in Eu­ro­pa als auch in der Städ­te­re­gi­on und der Stadt Aa­chen!

Wir wol­len uns aber nicht dar­auf be­schrän­ken, Euch zu sagen, dass Ihr Euer Kreuz bei der LIN­KEn ma­chen sollt. Um so­zia­le Ver­bes­se­run­gen zu er­rei­chen und für un­se­re In­ter­es­sen zu strei­ten, müs­sen wir uns aktiv für sie ein­set­zen und wirk­sa­men Wi­der­stand gegen diese un­so­zia­le, pro­fit­ori­en­tier­te, zer­stö­re­ri­sche, gegen die ka­pi­ta­lis­ti­sche Po­li­tik auf­bau­en, die einer gro­ßen Mehr­heit der Men­schen scha­det!

Des­halb mach’ bei uns mit, kämp­fe mit uns gegen Woh­nungs­not, So­zi­al­ab­bau, Ar­beits­lo­sig­keit, Se­xis­mus, Krieg, Fa­schis­ten und alles an­de­re, was uns das Leben schwer macht! Bauen wir eine Be­we­gung auf, die sich gegen die Übel des Ka­pi­ta­lis­mus wen­det.

Eine Be­we­gung mit dem Ziel, ihn ab­zu­schaf­fen und durch eine wirk­lich de­mo­kra­ti­sche, eine so­zia­lis­ti­sche Ge­sell­schaft zu er­set­zen!

Ter­mi­ne:

– 13. Mai | 19 Uhr | Lin­kes Zen­trum Aa­chen (Au­gus­ta­stra­ße 69): DIE LINKE wäh­len & aktiv wer­den! Infos über die Wah­len und Block­u­py

– 24. Mai | 14 Uhr | Aa­chen Markt: Pro­test gegen das Club­st­er­ben

– 25. Mai: Wäh­len gehen! Ab 18 Uhr Wahl­par­ty im Lin­ken Zen­trum

Und jeden Diens­tag um 19 Uhr im Lin­ken Zen­trum: Tref­fen von links­ju­gend [’solid] Aa­chen. In­ter­es­sier­te sind immer will­kom­men.