Bremerhaven: DIE LINKE unterstützt Forderungen der Karstadt-Beschäftigten

Geschäftsführung setzt mit dem Ausstieg aus der Tarifbindung auf Eskalation.

Foto: http://www.flickr.com/photos/madebyr/ CC BY-ND 2.0
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Dokumentiert von dielinke-bremerhaven.de

Der Tarifkonflikt bei der Karstadt-Warenhauskette dauert nun bereits seit Monaten an. Die Karstadt-Geschäftsführung will den Konzern auf dem Rücken der Beschäftigten weiter sanieren. Nach dem Ausstieg aus der Tarifbindung ist der Essener Handelskonzern mittlerweile innerhalb der regionalen Arbeitgeberverbände in die Verbandsmitgliedschaft ohne Tarifbindung gewechselt. Um der Aufforderung des Gesamtbetriebsrats zur sofortigen Aufnahme von Verhandlungen mehr Nachdruck zu verleihen, hat ver.di seit Anfang Juni an verschiedenen Standorten zu Streikaktionen aufgerufen.

In Bremerhaven nahmen Ende Juli dreißig Beschäftigte am Streik teil. Am 3. August sind nun erneut sechzig Beschäftigte der Bremerhavener Filiale auf die Straße gegangen und haben den Betrieb im Kaufhaus lahmgelegt. Dieser Streik fand vor dem Hintergrund der laufenden Tarifrunde im Einzelhandel statt. ver.di fordert für die Beschäftigten des Einzelhandels die Erhöhung des Stundenlohns um einen Euro und setzt sich gegen die Einführung einer Niedriglohngruppe ein.

Patrik Schulte, Bremerhavener Bundestagskandidat der LINKEN und lokaler Sprecher des Netzwerks für eine kämpferische und demokratische ver.di nennt dieses Verhalten der Karstadt-Geschäftsführung um den Investor Nicolas Berggruen skandalös. „Der Ausstieg aus der Tarifbindung bedeutet für die Beschäftigten konkret, dass sie von den Ergebnissen der Tarifverhandlungen ausgeschlossen werden und der Konzern auf ihre Kosten weiter saniert wird. Dies ist aus unserer Sicht nicht hinnehmbar, da insbesondere die Beschäftigten im Einzelhandel seit Jahren unter der desaströsen Firmenpolitik der Unternehmen leiden und Lohn- und Arbeitsplatzverluste hinnehmen mussten. Wir erinnern uns, dass Karstadt vor dem Einstieg Berggruens bereits kurz vor der Pleite stand und es zu Massenentlassungen kam. Nun soll die restliche Belegschaft erneut bluten um die Profite des Konzerns nach oben zu treiben und das Versagen der alten Geschäftsführung erneut zu bezahlen. Wir unterstützen daher die Streikaktionen von ver.di und empfehlen, noch stärkeren Druck auf den Arbeitgeber auszuüben, damit er zur Rückkehr in die Tarifbindung gezwungen wird!“