Am Anti-Kriegstag nach Dortmund: QUERSTELLEN gegen Nazis!

Dokumentiert: Aufruf von Dortmund stellt sich quer

Am 1. September finden Proteste gegen den von Nazis geplanten Aufmarsch am 1. September statt. Wir dokumentieren dazu den Aufruf des Bündnisses „Dortmund stellt sich quer“, der hier zu finden ist und rufen alle zur Teilnahme an den Gegenprotesten am 1. September auf.

von sozialismus.info

Wieder haben die Dortmunder Nazis dazu aufgerufen, am 1. September, dem Antikriegstag, nach Dortmund zu kommen. Seit mehreren Jahren versuchen sie immer wieder aufs Neue den Menschen einzureden, sie würden gegen Krieg und für den Frieden einstehen. Aber wir kennen die Verbrechen der Nazis und die Traditionen in der auch die sogenannten „Autonomen“ Nationalisten heute noch stehen: Der Antikriegstag erinnert an den Überfall Deutschlands auf Polen und damit an den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Die menschenverachtende Ideologie der Nazis war Triebfeder des Holocaust. Unter Hitler ermordeten die Nazis Millionen Juden, Sinti und Roma, GewerkschafterInnen, Behinderte ebenso wie Homosexuelle, KommunistInnen und Andersdenkende. Insgesamt 50 Millionen Menschen fanden durch die Tyrannei der Nazis den Tod. Dieselbe menschenverachtende Ideologie durchzieht auch heute noch die Nazi-Szene: die Dortmunder Faschisten begrüßten den von Mitgliedern der NSU begangenen Mord an Mehmet Kubaşık. Und was machen unsere Gerichte? Brutale Schläger aus den Reihen der Dortmunder Nazi-Szene, die am 1. Mai 2009 die DGB- Kundgebung angriffen, wurden kürzlich freigesprochen! Am 1. September wollen sie ein weiteres Mal triumphierend durch Dortmund marschieren und über die gezielte Provokation ihre Macht demonstrieren. Das lassen wir nicht zu!

Vor dem Hintergrund der Lehren aus dem Kolonialismus, Faschismus und Imperialismus stellen wir uns gegen jede Form der Kriegstreiberei. Wir stehen an der Seite der Menschen die für Frieden und Humanismus, Völkerverständigung und für ein Ende des internationalen Wettrüstens eintreten. Die BRD profitiert immer noch vom Geschäft mit Kriegsgeräten. Auf der internationalen Liste der führenden Rüstungsexporteure steht Deutschland nach den USA und Russland an Platz drei. Erst in diesem Jahr wurden drei weitere atomwaffenfähige U-Boote an den israelischen Staat verkauft, Panzer nach Saudi-Arabien verschifft und die brutalen Regime in Ägypten, Bahrain, Jemen, Libyen und Syrien mit Waffen beliefert. „Deutsche Waffen – deutsches Geld, morden mit in aller Welt“ dass trifft leider auch heute noch zu! Die fortschrittlichen Bewegungen in den arabischen Ländern wurden so mit deutschen Waffen unterdrückt und teilweise sogar niedergeschlagen. Nur durch den Mut vieler junger Frauen und Männer ist es gelungen, einige dieser Diktaturen zu stürzen. Viele AktivistInnen fanden jedoch durch deutsche Waffen ihren Tod.

Als UnterzeichnerInnen dieses Aufrufs stehen wir fest an der Seite der dort immer noch kämpfenden Protestbewegung, die sich für mehr Demokratie einsetzt. Indem wir uns den Nazis hierzulande in den Weg stellen und das Erinnern an den Antikriegstag damit nicht in die Hände der Rechten geben, solidarisieren wir uns mit den internationalen Bewegungen gegen die Krise und treten für mehr Demokratie und soziale Veränderungen ein. Die viel versprechenden Proteste von Blockupy Frankfurt haben gezeigt, welch enormes Potenzial im internationalen Protest gegen sozialen Kahlschlag und die Macht der Banken steckt. GewerkschafterInnen, linke Jugendverbände und Parteien, globalisierungskritische Organisationen und antikapitalistische Gruppen haben an diesem Tag über internationale Grenzen hinweg ein eindeutiges Zeichen gegen Ausbeutung und Entdemokratisierung die Verursacher der Krise gesetzt. Am Antikriegstag haben wir die Gelegenheit diesen Gedanken fortzuführen: der Anti-Kriegstag bleibt der Tag der internationalistischen, antirassistischen Bewegung. Niemals werden wir unsere Straßen wieder den Nazis überlassen!

Wir rufen dazu auf, am 1. September 2012 den Naziaufmarsch in Dortmund zu blockieren und die Straßen zu besetzen! Wir akzeptieren dabei keine Absperrungen, die unseren legitimen Protest einschränken. Die räumliche und zeitliche Ausdehnung der Besetzung machen wir von den gegebenen Umständen und den kommenden Entwicklungen abhängig. Von unseren Aktionen wird dabei keine Eskalation ausgehen. Wir solidarisieren uns mit allen, die dieses Ziel mit uns teilen und der Kriegspropaganda an diesem Tag eine klare Absage erteilen.