8. März 2012

„Es muss nicht bleiben, wie es ist“


 

Aktiv zum Internationalen Frauentag!

In Deutschland sind Frauen 23 Prozent billiger als Männer, jedenfalls verdienen sie hier „im Durchschnitt 23 Prozent weniger an Einkommen“. Das ist in der Einleitung zum aktuellen Buch von CWI-Mitglied Christine Thomas „Es muss nicht bleiben, wie es ist“ über Frauen und den Kampf für eine sozialistische Gesellschaft nachzulesen. Es liefert uns einen wichtigen und längst überfälligen Beitrag zur Aufarbeitung und zum besseren Verständnis zu der sogenannten „Frauenfrage“.

von Saskia Dockerill, Hamburg

Christine Thomas beschreibt, wie Frauen aus der arbeitenden Bevölkerung im Kapitalismus doppelt unterdrückt werden. Als Arbeiterin wird ihre Arbeitskraft, wie die der männlichen Arbeiter, im Profitinteresse der Unternehmer ausgebeutet. Zusätzlich werden Frauen aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt, indem sie schlechter als Männer entlohnt werden, den Großteil der Hausarbeit verrichten, sexueller Gewalt und täglichem Sexismus ausgesetzt sind.

Rotstiftpolitik in der EU

Das Buch liefert ein paar wichtige Fakten zu Europa und gibt eine Aussicht auf das, was in Deutschland noch kommen kann: In Ländern wie Großbritannien, Griechenland, Irland, Portugal, Spanien oder Italien kam es im Zuge der „Sparpakete“ zu Sozialkürzungen und Stellenabbau im Öffentlichen Dienst. Da Frauen hier den Hauptanteil ausmachen, sind sie besonders hart von Verschlechterungen betroffen.

In Griechenland beispielsweise lag die Arbeitslosenquote von Frauen 2008 noch bei 13 Prozent, heute ist sie nach Angaben des griechischen Statistischen Amts auf 22,3 Prozent angestiegen. In Großbritannien sind zwei Drittel der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst weiblich. Bis 2017 sollen nach Angaben des Office for Budget Responsibility (OBR) weitere 710.000 Jobs im öffentlichen Sektor abgebaut werden.

Billigjobs

Frauen verrichten im Vergleich zu Männern deutlich mehr Teilzeitarbeit und sind öfter prekär beschäftigt. In der Bundesrepublik arbeiten 9,3 Millionen Frauen und damit die Hälfte aller weiblichen Beschäftigten in Teilzeit- beziehungsweise Minijobs.

In den letzten 20 Jahren ist die Vollzeitbeschäftigung um 20 Prozent zurückgegangen, Tendenz fallend. Armut – und das trotz Arbeit – ist also immer öfter weiblich.

So darf es nicht bleiben!

Es ist dringend erforderlich, diese Fragen weiter zu vertiefen. Darum haben wir bei unserer SAV-Bundeskonferenz im Februar eine Plenumsdiskussion hierzu durchgeführt, laden zu Veranstaltungen anlässlich des Frauentags am 8. März ein und organisieren im Sommer auch ein Frauenseminar. Das ist nötig, um uns politisch auszutauschen und weil bei uns, wie bei fast allen politischen Organisationen, Frauen unterrepräsentiert sind. Damit wollen wir uns aber nicht abfinden!

Wichtig sind aber nicht nur Diskussion und Analyse, sondern auch Aktionen und Kampagnen gegen die Benachteiligung von Frauen in Schule und Uni, am Arbeitsplatz und generell in der Gesellschaft!

SAV-Veranstaltungen

Widerstand gegen Prekarisierung, Sexismus und Gewalt – Frauen und der Kampf für eine sozialistische Gesellschaft

  • Hamburg: 8. März, 19 Uhr Centro Sociale, Sternstr. 2
  • Rostock: 9. März, 18 Uhr SAV-Treff, Kröpeliner Str. 90
  • Aachen: 12. März, 19.30 Uhr Welthaus Aachen, An der Schanz 1
  • Kassel: 13. März, 19 Uhr Kulturzentrum Schlachthof, Mombachstr. 12
  • Berlin: 14. März, 19 Uhr Verein iranischer Flüchtlinge, Reuterstr. 52
  • Dortmund: 15. März, 17.30 Uhr Yellow Pepper"s, Schützenstr. 46