Keine Startbahn 3 in München

Am 26. Juli hatte die Regierung von Oberbayern grünes Licht für die Planfeststellung einer dritten Startbahn für den Flughafen München gegeben.


 

Das Argument: Mehr Flugverbindungen zu den wichtigsten Metropolen Europas. Aber angesichts eines zusammenbrechenden Finanzmarkts in London, Immobilienruinen in Spanien und eines bankrotten Griechenlands fragt man sich, woher die prognostizierte Zunahme des Flugverkehrs kommen soll. Das Gleiche gilt für den Luftfrachtverkehr. Die Zahlen sind rückläufig. Man tut aber so, als gäbe es keine Krise.

von Beate Jenkner, Bezirksrätin der LINKEN im Bezirkstag Oberbayern

Es ist den Betreibern völlig egal, dass die geplante An- und Abflugschneise direkt über Freising geht. Das bedeutet Tiefflug über die historische Altstadt, über Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser – im Fünf-Minuten-Takt. Für das Erdinger Moos bedeutet eine dritte Startbahn noch mehr Naturzerstörung.

AufgeMUCkt

Drei Tage nach Bekanntgabe der Planfeststellung organisierte das Aktionsbündnis AufgeMUCkt vor der CSU-Landeszentrale einen geharnischten Protest. Wie in Stuttgart gab es „Lügenpack“-Rufe. „Ein Paar Lobbyisten machen uns das Leben zur Hölle“, so ein Startbahn-Gegner. Die Presse redet bereits jetzt von einer „Rebellion in Oberbayern“.

Der Widerstand spaltet die CSU. Der Ortsverband Freising erklärte sich zum aktiven Teil des Widerstands und ist geschlossen aus der Partei ausgetreten. Ministerpräsident Horst Seehofer lud die Startbahn-Gegner zum Dialog ein und erklärte gleichzeitig, an der Grundsatzentscheidung sei nicht mehr zu rütteln.

Am 28. Juli bekam ein Dringlichkeitsantrag der Grünen im oberbayerischen Bezirkstag, in dem die bayerische Staatsregierung und der Landtag aufgefordert werden, die Planungen für die Startbahn einzustellen, eine deutliche Mehrheit von 33 zu 25 Stimmen. Selbst einzelne CSU-Mitglieder stimmten für den Antrag.

S21 und die Startbahn 3

Der Kampf gegen Stuttgart 21 und der Kampf gegen die dritte Startbahn in München sollten vernetzt werden. SAV-Mitglieder setzen sich dafür ein und vertreten in der LINKEN die Meinung, dass die Partei dabei eine wichtige Rolle spielen könnte.