Bremen-Wahl: Nicht ganz bei Troost

Das dachten sich wohl einige in den Führungszirkeln der L.PDS, als die WASG zu den Bremer Bürgerschaftswahlen als Spitzenkandidaten für die Wahlliste der Linkspartei.PDS nicht den angepassten Spitzenkeynesianer Axel Troost vorschlug. Stattdessen wurde mit Peter Erlanson das Personalratsmitglied eines Bremer Krankenhauses nominiert, das privatisiert werden soll.
Kolumne von Lucy Redler


 

Peter Erlanson verurteilt im Gegensatz zu Troost öffentlich die unglaubwürdige Politik der L.PDS in Berlin und hat nachträglich den Alleinantritt der Berliner WASG im letzten Jahr verteidigt.

Am 13. Mai wird in Bremen und Bremerhaven gewählt. Der Einzug in den ersten westdeutschen Landtag, der Bürgerschaft, scheint möglich. Auf Grund des eigenständigen Wahlkampfes der Bremer WASG zur Unterstützung der L.PDS-Liste bei der Bundestagswahl konnten in der märchenträchtigen Stadt der Stadtmusikanten 8,4 Prozent eingefahren werden.

SAV-Mitglieder plädierten zur Landtagswahl an Stelle einer Liste der L.PDS für eine gemeinsame linke Bündnisliste. Das wurde auf Druck von oben verhindert und die WASG kandidiert nun auf der Liste der L.PDS. Einzig in Bremerhaven wurde von der WASG an der Bündnisidee festgehalten. Dort kandidiert nun die Alternative Linke Liste, die auch die SAV unterstützt. Dagegen hat die L.PDS jetzt eine Konkurrenzliste aufgestellt. Soviel zur viel beschworenen Einheit der Linken.

Trotz allem spricht sich die L.PDS in Bremen gegen Regierungsbeteiligung, Privatisierungen und Sozialabbau aus und tritt als klare Oppositionspartei an. Es ist deshalb richtig, in Bremen die Liste der L.PDS zu unterstützen.

Fünf Prozent sind möglich – wegen der breiten Unzufriedenheit mit der Großen Koalition in Bremen und im Bund und trotz des Wahl-k(r)ampfes der L.PDS mit den wunderbar nichts sagenden Wahlplakaten „Hier ist die Linke“.