Repressionen gegen Studenten nach Protestaktion in Jaroslavl

In Jaroslavl werden Studierende unterdr?ckt, die sich gegen die Kommerzialisierung des Bildungswesens zur Wehr setzen.
 
Soeben wurde uns bekannt, dass die Verwaltung der historischen Fakultät der Staatlichen Pädagogischen Universität Jaroslavl (JGPU), namentlich der Dekan Sokolov und der stellvertretende Dekan für Erziehungsarbeit Borodkin, Druck ausüben auf zwei Studenten des vierten Kurses, die an der Kundgebung gegen die Kommerzialisierung von Bildung am 1. Oktober teilgenommen haben.
Diese Studenten (deren Namen wir noch nicht nennen können) sind keine Mitglieder von „Sozialistischer Widerstand“ (der russischen Sektion des Komitees für eine Arbeiterinternationale). Ihre Schuld besteht nur darin, dass sie die Unvorsichtigkeit besaßen, zu unserer Protestaktion zu kommen und von Fernsehkameras gefilmt worden zu sein. Im persönlichen Gespräch mit den Aufrührern rieten ihnen die Unibürokraten, „schnellstens ihre Ansichten zu ändern“, und das unter der Drohung der bekannten Sanktionen, da „die Information auch schon an den Rektor gelangt ist“.
Wir erinnern daran, dass im Frühjahr dieses Jahres der Dekan der Historischen Fakultät Sokolov und der Rektor der JGPU Afanasjev entschieden verhindert haben, dass Aktivisten der linken Bewegung, Sergej Kozlovskij und Ivan Ovsjannikov, zur Promotion zugelasse werden. Dabei schreckten sie nicht mal vor offenkundigen Verleumdungen zurück.  Es ist offensichtlich, dass es das Ziel derartiger Aktionen der Verwaltung war, jegliche oppositionelle Tendenzen unter den Studierenden, für die es ja einen reichhaltigen Nährboden gibt, im Keim zu ersticken. Nachdem sie gemerkt haben, dass nach der Beseitigung der Hauptanstifter immer noch Proteststimmung an der JGPU vorhanden ist, sind die Bürokraten offensichtlich gereizt und beunruhigt.
Deshalb erklärt der Stadtverband Jaroslavl von „Sozialistischer Widerstand“: Wir nehmen nicht hin, dass unsere GenossInnen und SympathisantInnen angegriffen werden. Falls die Bedrohung der Studierenden Folgen haben sollte, werden wir diese und ähnliche Fakten einer breiten, wenn nötig auch internationalen, Öffentlichkeit bekannt geben. Wir bitten unsere GenossInnen, Kontakte zu den Universitäten der Städte Bielefeld (Deutschland) und Exeter (Großbrittanien) aufzunehmen. Das würde es erlauben, realen Druck auf die Verwaltung der JGPU auszuüben, die äußerst interessiert an Kontakten mit diesen Universitäten ist.