Das ABC der Kriegstreiber

Massenvernichtungswaffen sind gew?hnlicher Bestandteil von Aufr?stung und Waffenhandel

von Nico Weinmann, Kassel
 
Nicht nur ?Schurkenstaaten? sondern gerade die entwickelten kapitalistischen Staaten r?sten in den letzten Jahren in Sachen ?ABC-Technologie? auf.
In seinem Abschlussbericht versicherte UN-Chefwaffeninspektor Blix dem UN-Sicherheitsrat, dass der Irak nicht ?ber Massenvernichtungswaffen verf?ge. F?nf Tage zuvor gab der stellvertretende US Verteidigungsminister Paul Wolfowitz erstmals zu, dass die Zerst?rung der irakischen Massenvernichtungswaffen nur ein vorgeschobener Kriegsgrund gewesen sei, sie seien nie das prim?re Kriegsziel gewesen. Wer besitzt aber dann Massenvernichtungswaffen, sogenannte ?ABC-Waffen? und wer setzt sie ein?

Nukleare Modernisierung

W?hrend in der ?ffentlichkeit davon die Rede ist, dass die Atomm?chte ihr nukleares Waffenarsenal verkleinern, modernisieren sie es in Wirklichkeit.
In der US-Nuklearstrategie von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hei?t es: ?Nuklearwaffen k?nnen gegen Ziele eingesetzt werden, die nichtnuklearen Angriffen widerstehen.? Strategische Nuklearbomben wie Bunkerbrecher und die sogenannten ?Mininukes? sind die Atomwaffen der Zukunft. Sie dienen nicht der Abschreckung sondern sollen offensiv eingesetzt werden. Sie werden das Bild der n?chsten ?Kriege gegen den Terrorismus? pr?gen und werden in den L?ndern ?ber lange Zeit ein Bild der Zerst?rung mit Leuk?miekranken und Fehlgeburten hinterlassen.

B-Waffen made in Germany

Im Zeitraum von 1994 bis 1999 stieg der Bundeswehretat ?medizinischer B-Schutz? um 60 Prozent. Das Projekt besteht in erster Linie aus der Entwicklung von Impfstoffen und Aufsp?rmechanismen. Laut Aussage des Verteidigungsministeriums h?tten diese Forschungen einen defensiven Charakter. Die Erkenntnisse defensiver Forschung k?nnen aber auch f?r die Durchf?hrung offensiver Zwecke eingesetzt werden, die Grenze ist also flie?end. Abgesehen davon bekommt nicht etwa jeder Bundesb?rger eine Spritze gegen Milzbrand nach Hause. Sie sollen Bundeswehr-Soldaten bei ihren Eins?tzen um die ganze Welt davor sch?tzen, pl?tzlich Milzbrand bekommen, w?hrend sie gerade ?deutschen Interessen? vertreten.
Mit der Entwicklung der Gentechnik er?ffnen sich auch f?r die Herstellung von B-Waffen neue M?glichkeiten. Deutschland besitzt waffentaugliche antibiotika-resistente Hasenpest-Bakterien, Russland bewaffnete harmlose Darmbakterien mit Milzbranderregern und die New York Times berichtete, dass die B-Waffenforschung in den USA in den letzten Jahren neue Dimensionen angenommen habe.

C-Waffen gegen den Irak

C-Waffen gelten als leicht herstellbar sind aber derart ge?chtet, dass deren Entwicklung meist geheim gehalten wird. Im Afghanistan- und Irakkrieg wurde die sogenannte ?Daisy Cutter? wiederholt eingesetzt. Sie gilt als eine Bombe mit unvorstellbarer Sprengkraft. Nebenwirkung ist, dass sie toxische Gase, die nicht verbrennen, freisetzt und in den beiden L?ndern unz?hlige Menschen und Ackerland verseucht hat.
Da sich die entwickelten kapitalistischen L?nder, allen voran die USA, nicht in ihre Reagenzgl?ser schauen lassen und internationale Inspektionen ablehnen, l?sst sich nur erahnen, was f?r grausame Waffen sie in der Hinterhand haben.

Dahinter steckt System

Internationale Abkommen, die den Besitz und die Herstellung von Massenvernichtungswaffen verbieten, gibt es genug. Das hindert im Kapitalismus aber niemanden ?ber Drittl?nder und Falschdeklarationen trotzdem mit ihnen zu Handeln oder sie im Kriegsfall auch einzusetzen. Hauptsache man kann Profit und Einfluss-Sph?ren sichern.
Kapitalismus bedeutet Krieg. Das geht aus der Profitlogik hervor: Konkurrenz wird zwischen Konzernen und zwischen den Staaten, die sie vertreten, ausgetragen ? mit allen Mitteln. Da die Staaten das wissen, bereiten sie sich intensiv darauf vor. Genug Konzerne sind darauf spezialisiert, damit Profite zu machen. Profite gehen ?ber Leichen. Imperialistische Herrschaftsanspr?che lassen sich letztendlich nur durch die ??berlegenheit? der Waffen sichern.
Thomas Friedman, Berater der damaligen US-Au?enministerin Albright, sagte gegen?ber dem NewYork Times Magazine (28. M?rz 1999): ?Die unsichtbare Hand des Marktes wird nie ohne eine unsichtbare Faust funktionieren. Mc?Do?nald?s kann nicht ohne den F-15-Konstrukteur McDonnell Douglas florieren. Und die unsichtbare Faust, die daf?r sorgt, dass die Welt f?r Silicon-Valley-Technologien sicher ist, hei?t Heer, Luftwaffe, Marine und Marineinfanterie der USA.?
Erst ein Ende der Profitherrschaft kann Kriegen, Aufr?stung und R?stungsforschung auch in den ?ABC?-Bereichen endg?ltig stoppen. Der Kampf gegen Militarismus, Aufr?stung und Kriege ist der Kampf gegen den Kapitalismus.