An einem Mittwoch anfang Dezember wurden die KollegInnen der Fabrik der Republic Doors and Windows in Chicago informiert, dass ihr Werk am gleichen Freitag geschlossen wird und sie alle arbeitslos werden. Sie besetzten daraufhin ihren Betrieb.<\/p>\n
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von Katie Quarles, USA<\/em><\/strong><\/p>\n Der Besch\u00e4ftigten wurde erkl\u00e4rt, dass die Firma kein Geld habe, ihren ausstehenden Urlaub zu bezahlen. Au\u00dferdem k\u00f6nne die gesetztlich vorgeschriebene Frist nicht eingehalten werden, die Betriebschlie\u00dfung inklusive der K\u00fcndigungen 60 Tage vorher bekannt zu geben und die L\u00f6hne f\u00fcr diese 60 Tage zu bezahlen. Dies sei aber nicht die Schuld der Firma, behauptete der Arbeitgeber, sondern Schuld der Bank of America, die sich weigerte der Firme weiteres Geld zu leihen.<\/p>\n Die Kollegen sch\u00f6pften allerdings Verdacht, als sie sahen, wie Maschinen aus dem Werk entfernt wurden. Es stellte sich heraus, dass die Firma unter einem anderen Namen eine neue Fabrik in Iowa gekauft hatte, mit Arbeitskr\u00e4ften, die nicht gewerkschaftlich organisiert sind.<\/p>\n Die GewerkschaftsaktivistInnen der United Electrical Workers hatten dies schon vermutet und sich darauf vorbereitet, den KollegInnen in diesem Fall eine Betriebsbesetzung vorzuschlagen.<\/p>\n Als es dann soweit war, wurde dieser Kampfschritt von den KollegInnen einstimmig beschlossen. Daraufhin besetzten die ca. 250 KollegInnen der Republic Windows and Doors schichtweise sechs Tage lang das Werk. Sie erhielten gro\u00dfe Unterst\u00fctzung aus der Bev\u00f6lkerung. Beispielsweise wurden Essen und Schlafs\u00e4cke gespendet. Au\u00dferdem standen Unterst\u00fctzerInnen vor der T\u00fcr, die ihre Solidarit\u00e4t laut mit Gesang und Parolen ausdr\u00fcckten.<\/p>\n Die KollegInnen machten sich Sorgen, da ihre Besetzung illegal war und eventuell Probleme mit der Polizei auf sie zukommen konnten. Doch ihre Aktion traf auf eine weit verbreitete Stimmung von Sorgen bez\u00fcglich der Wirtschaftskrise, steigender Arbeitslosigkeit, und sinkendem Lebensstandard. Sogar der Governeur von Illinois und Barack Obama sahen sich gezwungen, Statements abzugeben, die ihre Unterst\u00fctzung gegen\u00fcber den Forderungen der ArbeiterInnen bekundeten. Wegen der gro\u00dfen Solidarit\u00e4t konnte die Polizei wenig machen. Die Bank of America kam unter starken Druck und sah sich gezwungen, der Firma das n\u00f6tige Geld zu leihen, um den ArbeiterInnen die ihnen zustehenden L\u00f6hne zu bezahlen. Sie erhielten alle jeweils 8 Wochen Lohn, ihr Urlaub wurde ausgezahlt und weitere 2 Monate Krankenversicherung eingezahlt.<\/p>\n Von diesem Kampf wurde in den nationalen Medien der USA berichtet. In Zeiten von Wirtschaftskrise und drohendem Zusammenbruch der Autoindustrie machte diese Betriebsbesetzung Hoffnung, dass Lohnabh\u00e4ngige doch nicht alles hinnehmen m\u00fcssen, dass man sich wehren kann und dass sich k\u00e4mpferischer Widerstand lohnt.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" \n An einem Mittwoch anfang Dezember wurden die KollegInnen der Fabrik der
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