jungen Welt, 31. Januar 07<\/a><\/em><\/p>\nAuch die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di rief in mehreren St\u00e4dten zu Demonstrationen auf. Unternehmervertreter reagierten wiederum mit Drohungen und Kritik.<\/p>\n
Allein bei DaimlerChrysler in Sindelfingen nahmen mehr als 10 000 Besch\u00e4ftigte an einer Kundgebung w\u00e4hrend der Arbeitszeit teil. Bei Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen gingen \u00fcber 2000 und beim Autozulieferer Bosch im Stuttgarter Stadtteil Feuerbach rund 2500 Arbeiter und Angestellte auf die Stra\u00dfe. Alles in allem beteiligten sich im S\u00fcdwesten 23000 Metaller an den Aktionen. In Stuttgart folgten zudem mehr als 2000 Besch\u00e4ftigte aus 25 Betrieben und Einrichtungen einem Aufruf ihrer Gewerkschaft ver.di zum Protest w\u00e4hrend der Arbeitszeit. In Aalen mobilisierten ver.di und IG Metall zu einer gemeinsamen Kundgebung.<\/p>\n
In anderen Regionen kam es ebenfalls zu Aktionen. So demonstrierten 6500 Besch\u00e4ftigte des Volkswagen-Werks in Emden. In Hannover kamen laut IG Metall 3000 Gewerkschafter aus verschiedenen Unternehmen zu einer Kundgebung zusammen. In Nord\u00adrhein-Westfalen nahmen 5000 an den Protesten teil. In Hessen, Rheinland-Pfalz, Th\u00fcringen und im Saarland waren es insgesamt rund 20000. Dort waren u.a. die Werke von DaimlerChrysler in Frankfurt\/Main, Kassel und W\u00f6rth sowie von Opel in Eisenach und Kaiserslautern von Arbeitsniederlegungen betroffen. Im Stammwerk R\u00fcsselsheim kamen 4000 Opelaner zu einer Kundgebung, bei der IG-Metall-Chef J\u00fcrgen Peters erkl\u00e4rte: \u00bbDie Ignoranz der gro\u00dfen Koalition treibt die Menschen auf die Stra\u00dfe. Ich appelliere an die Bundesregierung, diesen Unmut nicht zu \u00fcberh\u00f6ren.\u00ab Zuvor hatte Vizekanzler Franz M\u00fcntefering (SPD) \u00c4nderungen am Gesetzesvorhaben im ZDF-Morgenmagazin erneut kategorisch ausgeschlossen.<\/p>\n
In der gleichen Sendung betonte Peters, es seien die Unternehmer, die die Politik immer wieder zur Verl\u00e4ngerung der Arbeitszeiten aufforderten. \u00bbDas ist das Thema, \u00fcber das wir hier reden. Die Arbeitgeber sollen nicht so tun, als ob sie nichts damit zu tun h\u00e4tten\u00ab, sagte er. Die Unternehmerverb\u00e4nde riefen die gro\u00dfe Koalition am Dienstag auf, an ihren Pl\u00e4nen f\u00fcr eine verl\u00e4ngerte Lebensarbeitszeit festzuhalten. Franz-Josef M\u00e4ckler vom Verband der Metall- und Elektroindustrie Rheinland-Rheinhessen warf der Gewerkschaft zudem vor, \u00bbillegale Streiks\u00ab zu organisieren. \u00bbWer die Arbeit niederlegt, um den IG-Metall-Aufrufen zur Demonstration gegen die Rente mit 67 zu folgen, handelt arbeitsvertragswidrig, weil politische Streiks in Deutschland verboten sind.\u00ab Peters konterte mit den Worten: \u00bbDas Demonstrationsrecht als ein sehr hohes, ausdr\u00fccklich gesch\u00fctztes Gut ist nicht am Werkstor abzugeben.\u00ab<\/p>\n
Die Gewerkschaft k\u00fcndigte an, die Proteste am heutigen Mittwoch fortzusetzen. So sollen die Besch\u00e4ftigten bei Audi im bayerischen Ingolstadt die Arbeit in jeder Schicht f\u00fcr jeweils eine halbe Stunde niederlegen. Auch weitere Standorte des Volkswagen-Konzerns sollen einbezogen werden.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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Die IG Metall hat die Proteste gegen die Rente mit 67 am Dienstag massiv ausgeweitet. Mehr als 63 000 Besch\u00e4ftigte aus verschiedenen Betrieben des Bundesgebiets legten vor\u00fcbergehend die Arbeit nieder und machten ihrem Unmut \u00fcber das Vorhaben der Regierung Luft.<\/p>\n