Wenn vom Schutz „geistigen Eigentums“ die Rede ist, dann ist der
Schutz von Profiten in der Industrie gemeint
Die „Verstärkung des Schutzes von Innovationen gegen Produkt- und
Markenpiraterie“ ist ein zentrales Anliegen von Angela Merkel beim
diesjährigen G8-Gipfel
in Heiligendamm. Dabei soll es vor allem um eine verstärkte internationale
Zusammenarbeit zur effizienten Bekämpfung von besagten „Piraten“ gehen.
Wer aber sind diese Piraten eigentlich?
Am Montag, dem 5. März, drangen Bulldozer und ein riesiger Bagger in ein
historisches Gebäude in Kopenhagen, das Jugendhaus „Ungdomshuset“, ein
und zerstörten es. Dieses Haus hatte eine mehr als 100-jährige
politische Geschichte und beherbergte einst sozialistische Revolutionäre
wie Wladimir Lenin und Rosa Luxemburg.
Vorbereitungen für G8-GegnerInnen erschwert
von Christine
Lehnert, Abgeordnete der SAV in der Bürgerschaft der Hansestadt Rostock
Interview mit Ty Moore, Antikriegsaktivist und Mitglied bei Socialist
Alternative – der SAV-Schwesterorganisation in den USA
Ty Moore lebt in Minneapolis. Gemeinsam mit anderen gelang es ihm, aus
Protest gegen die Politik von US-Präsident George Bush im Irak zwei
Schülerstreiks in den Nachbarstädten Minneapolis und St. Paul zu
organisieren; an den beiden Kundgebungen nahmen einmal 600, einmal 2.000
DemonstrantInnen teil.
In Schulen und Hochschulen, in Zeitungen, im Fernsehen und in den Reden
von Politikern heißt es, dass es schon lange keinen „Imperialismus“ mehr
gibt. Das sei etwas aus der Antike, aus dem Mittelalter; manchmal heißt
es, das hätte vielleicht noch vor hundert Jahren eine Rolle gespielt.
Anfang Juni wird die Stadt Rostock und Umgebung einer belagerten Festung
gleichen. Auf der einen Seite sollen bis zu 18.000 Polizisten die „hohen
Gäste“ des Gipfels selbst, nebst ihrer Journaille, „schützen“ und auf
der anderen Seite werden bis zu hunderttausend DemonstrantInnen dagegen
protestieren.
von René Henze, Rostock
„Bamako“, der neue Film des afrikanischen Regisseurs Sissako, ist eine
flammende Anklage gegen Weltbank, IWF und G8
Vergesst „Blood Diamand“. Vergesst den „ewigen Gärtner“. Vergesst „In My
Country“. Alles aufgeblasene Popcorn-Unterhaltung, in der das Elend der
afrikanischen Massen Hollywood-Stars wie Leonardo DiCaprio lediglich als
Kulisse dient. Ohne Risiken und Nebenwirkungen. Ganz anders „Bamako“.
Dieses Stück Kino, seit Februar in Deutschland auf der Leinwand, geht
einem noch lange nach.
Unterlassene Hilfeleistung ist strafbar – so sagt es das bürgerliche
Gesetz. Während sich die Staats- und Regierungschefs der größten
Industrienationen vom 6. bis 8. Juni zum G8-Gipfel im luxuriösen
Kempinski-Hotel treffen, sterben allein in diesen drei Tagen 120.000
Menschen an Hunger. Nun kann die Frage aufkommen, was Bush, Merkel und
Co. damit zu tun haben. Sehr viel!
von Christine Lehnert,
Abgeordnete der SAV / Liste gegen Sozialkahlschlag in der Rostocker
Bürgerschaft
Wie „sauber“ sind UN, EU und G8?
In einer Welt, die
in konkurrierende Nationalstaaten zerteilt ist, sind Maßnahmen zum
Schutz der Erdatmosphäre schwierig – wenn nicht gar unmöglich. Dies
zeigt ein Blick auf die Geschichte des internationalen Klimaschutzes.
Die Regierenden der Staaten, von denen die größte Umweltzerstörung
ausgeht, wollen diesen Sommer auf dem G-8-Gipfel ein Thema diskutieren,
das einige von ihnen bis vor kurzem noch geleugnet haben: den
Klimawandel.