1995 tagte die erste Weltklima-Konferenz. In diesem Monat findet das mittlerweile 23. Treffen in Bonn statt. Alle Konferenzen hatten dasselbe Ziel: Rettung des Weltklimas. Doch 22 Jahre und Konferenzen später werden weltweit mehr klimaschädliche Gase in die Atmosphäre geblasen als je zuvor.
Von Christian Walter, Aachen
Die 25.000 TeilnehmerInnen der Klimakonferenz sind bunt zusammengewürfelt. Da gibt es WissenschaftlerInnen, Umweltschutzinitiativen und auch VertreterInnen bedrohter Länder. Es gibt aber auch die ungleich mächtigeren VertreterInnen von Industrienationen und Konzernen. Es wird viel geredet, viel verhandelt und am Ende wird wieder eine mahnende Resolution stehen – an die sich kaum ein Staat oder Konzern halten wird. So wurde bei der 21. Weltklimakonferenz (2015 in Paris) ein Vertrag ausgehandelt, in dem jeder Staat ein Budget für den CO2-Ausstoß bekam. Deutschland hatte die Grenze bereits im April überschritten, Strafen dafür gab es nicht.
Sozialistische Bewegung nötig
Dahinter steckt nicht die Bösartigkeit oder Ignoranz von Konzernen, sondern die Grundregel unseres Wirtschaftssystems. Nachhaltige Produktion kostet dem einzelnen Konzern mehr Geld als Raubbau und Umweltzerstörung auf Kosten aller. Wer im Wettbewerb gut dastehen will, darf keinen Wert auf Nachhaltigkeit legen.
Deswegen brauchen wir eine antikapitalistische und sozialistische Bewegung zum Schutz des Klimas! Wir müssen mit den Grundregeln des Kapitalismus brechen. Statt wirtschaftlichem Chaos und zerstörerischer Konkurrenz brauchen wir eine demokratische wirtschaftliche Planung, um die Bedürfnisse von Mensch und Natur zu befriedigen. Mit diesen Ideen ruft die SAV zur Teilnahme an den Protesten zur Rettung des Weltklimas auf. Und wir rufen alle auf, mit uns gemeinsam für eine grundsätzliche, sozialistische Lösung zu kämpfen.