Womens-Marches, Walkouts und Proteste gegen Trumps Amtseinführung
Fast vier Millionen Menschen demonstrierten in den USA im Rahmen der so genannten Protestdemonstrationen der Frauen am 21. Januar gegen Donald Trump. Es waren damit die größten Proteste in der Geschichte der USA und leuten eine neue Periode des Widerstands für Gleichberechtigung und gegen Angriffe auf Beschäftigte ein. Das Komitee für eine Arbeiterinternationale CWI rief international zu Solidaritätsprotesten auf, an denen sich auch die SAV beteiligte.
von Michael Koschitzki, Berlin
Donald Trumps Zustimmungswerte sind die niedrigsten, die ein US-Präsident seit vielen Jahrzehnten bei der Einführung hatte. Schon zwei Tage nach der Wahl waren auf Initiative der US-Schwesterorganisation der SAV, Socialist Alternative, 50.000 Menschen auf die Straße gegangen. Zum Tag der Amtseinführung hatte sich der Widerstand weiter aufgebaut.
Gigantische Proteste
Der Universitätsprofessor Jeremy Pressmann aus Conneticut hat begonnen, die Proteste zu sammeln und Zahlen zusammen zu tragen. In seiner Liste mit Quellen schätzt er die Teilnehmerzahl auf zwischen 3,6 Millionen und 4,5 Millionen TeilnehmerInnen allein in den USA. Aber auch in London waren beispielsweise 100.000 Menschen gegen Trump auf der Straße.
Überdurchschnittlich viele Frauen und People of Colour beteiligten sich an den Protesten. Das ist Ausdruck sowohl der Wut über Trumps frauenverachtende Aussagen und rassistische Drohungen als auch Ausdruck des weltweit gestiegenen Selbstbewusstseins und Protestwillens von Frauen, der sich in zahlreichen Bewegungen des letzten Jahres niedergeschlagen hat und die Fortsetzung der Bewegung für die Rechte der Schwarzen in den USA. An dem gigantischen Aktionstag sollte jetzt angeknüft und eine Strategie entwickelt werden, Donald Trumps Unterstützung weiter zu untergraben.
Globale Aktionstage
Das CWI rief zusammen mit Socialist Students in den USA und Großbritannien und der spanischen Schülergewerkschaft zu Demonstrationen und Schülerstreiks (Walkouts) auf. In mindestens 16 Städten der USA fanden diese Walkouts statt. In Ländern auf allen Kontinenten fanden Protestaktionen unter dem Titel #ResistTrump statt.
Mitglieder der SAV organisierten, teilweise zusammen mit AktivistInnen der LINKEN und linksjugend [’solid] zahlreiche Protestkundgebungen. In Kassel kamen 100 Leute zur Kundgebung. In Aachen schloss sich der Anti-Trump Protest zusammen mit einer Kundgebung gegen Abschiebung nach Afghanistan. Die nördlichen Ortsgruppen in Bremen, Bremerhaven, Hamburg und Rostock haben Infotische und Kungebungen gemacht. In Berlin beteiligten wir uns an einer Demonstration mit 2.000 Menschen, die von der AfD-Zentrale zur US-Botschaft am Brandenburger Tor zog, um gegen Rechtspopulisten überall zu protestieren.