Rassismus bekämpfen – Linke Alternative aufbauen
Die AfD behauptet, die Partei der „kleinen Leute“ zu sein. Die Führungsspitze besteht jedoch aus Adeligen, Unternehmern, Wirtschaftsprofessoren und ehemaligen Staatssekretären. Neben der verschärften rassistischen Hetze gegen Muslime und Muslima ist ihr Programm im Kern neoliberal, prokapitalistisch und unsozial.
von Sebastian Rave, Mitglied im Landesvorstand der LINKEN Bremen
Aber warum wird sie dann überhaupt gewählt? Weil sie es schafft, sich als radikale Partei gegen „die da oben“ zu präsentieren. Viele Menschen haben Angst und sind sauer, weil die Mieten explodieren und Arbeit immer schlechter bezahlt wird. Krisen und Kriege lassen ein Gefühl der Bedrohung und Unsicherheit wachsen. Die AfD tut so, als wären die, die ohnehin schon ganz unten stehen, Schuld daran. Sie lenkt von den wirklich Schuldigen ab: Die Parteien, die Hartz IV beschlossen haben. Unternehmen, die Niedriglohn bezahlen. Immobilienspekulanten und Banken, die Mieten in die Höhe treiben.
Alle zusammen – tous ensemble!
Von diesen Problemen sind wir alle betroffen: ArbeitnehmerInnen mit oder ohne deutschen Pass. Arbeitslose egal welcher Hautfarbe. Studierende von hier oder anderswo. SchülerInnen unabhängig davon, woran sie glauben.
Unsere potenzielle Stärke besteht darin, dass wir alle gemeinsame Interessen haben: In Frankreich protestieren Millionen von Schüler-Innen, Studierenden und GewerkschafterInnen gemeinsam gegen die französische Agenda 2010. Wenn wir uns aber von der AfD und anderen Rassisten spalten lassen und gegeneinander kämpfen, dann bleiben wir allein und können nichts gewinnen.
Solidarität statt Rassismus
Kämpfen wir alle gemeinsam gegen Armut, Niedriglohn und Mietwucher. Kämpfen wir gegen den Rassismus, der uns spaltet.
Beides gehört zusammen. Rein moralische Aufrufe nach Buntheit und Toleranz erreichen diejenigen nicht, die Angst vor dem sozialen Abstieg haben. Rassismus muss der Boden entzogen werden, den die etablierten Parteien bereiten.
Ein erfolgreicher Antirassismus muss deshalb den Kampf gegen Rechts mit dem Kampf für soziale Verbesserungen für alle verbinden. Am besten geht das organisiert, denn nur gemeinsam sind wir stark!