Nach dem Referendum in Schottland:„Politisches Wachwerden“ geht weiter
Mehr als 10.000 Menschen haben an der Veranstaltung mit dem Titel „Hope Over Fear“ teilgenommen, zu der Tommy Sheridan am 12. Oktober auf den George Square in Glasgow geladen hatte und bei der es um die Unabhängigkeit Schottlands ging.
von Matt Dobson, „Socialist Party Scotland“ (Schwesterorganisation der SAV und Sektion des CWI in Schottland), Glasgow
Die Veranstaltung hat gezeigt, wie weitgehend das neu erwachte politische Bewusstsein in Schottland ist: Selbst nach dem „Nein“ beim Referendum sind die Massen weiterhin mobilisierbar.
Brian Smith von der „Socialist Party Scotland“ (SPS), der auch Vorsitzender des Glasgower Stadtverbands der Gewerkschaft UNISON (öff. Dienst) ist, war der einzige Redner auf der Bühne, der mit einer klaren Strategie gegen die Austerität aufwarten konnte. Er bekam mit den lautesten Applaus an diesem Tag dafür, als er dazu aufforderte, die Schlüsselindustrien in öffentliches Eigentum zu überführen. Er führte aus, dass die schottische Regionalregierung unter Führung der SNP und die Kommunalräte in Schottland massenhafte Unterstützung bekommen würden, wenn sie es ablehnen sollten, die Kürzungen umzusetzen.
Klare Strategie
Bedauerlicherweise ist dies im Moment nicht der Fall, weshalb Brian die Anwesenden dazu aufrief, am 1. November an der Konferenz teilzunehmen, die die „Scottish Trade Unionist and Socialist Coalition“ organisiert. Dort könne darüber diskutiert werden, ob und wie man zu den Parlamentswahlen eigene KandidatInnen ins Rennen schickt, die sich gegen die Kürzungen aussprechen.
Hunderte junger Leute schrieben sich bei der „Generation Fightback“ ein, eine neuen Jugendorganisation, die für Forderungen kämpft wie die Einführung eines Mindestlohns von 10 brit. Pfund ohne Nachteile, die sofortige Einführung des Stimmrechts ab 16 und ein unabhängiges sozialistisches Schottland.
Die SPS-Mitglieder verteilten unseren offenen Brief an die Mitglieder der SNP, in dem die SNP-Führung aufgefordert wird, sich gegen die Austerität zu positionieren und gegen diese zu kämpfen, was in den meisten Fällen auf Zustimmung stieß. Wir könnten 70 Beitrittserklärungen für die SPS entgegennehmen und direkt zwei neue Mitglieder gewinnen, die uns umgehend an unseren Infoständen unterstützen.