Dieser Artikel erschien zuerst am 4. Juli auf der englischsprachigen Webseite socialistworld.net
42 ArbeiterInnen wegen Streikbeteiligung gekündigt
Nach einem fünftägigen Arbeitskampf bei der U-Bahn von São Paulo sind 42 KollegInnen ohne Rechtsgrundlage gekündigt worden. Im Folgenden veröffentlichen wir einen Aufruf, in dem die Betroffenen sich für die internationale Solidarität bedanken, die bereits organisiert wurde (dazu zählen auch die Aktionen, zu denen das CWI am 13. Juni in sieben verschiedenen Ländern vor den Botschaften Brasiliens mobilisiert hat). Die KollegInnen bitten gleichzeitig um neue solidarische Unterstützung und finanzielle Hilfe.
GEWERKSCHAFT DER U-BAHN-BESCHÄFTIGTEN VON SãO PAOLO
www.metroviarios.org.br facebook: /sindicatodosmetroviariosdesaopaolo
twitter: //Metroviarios_SP
# WIEDEREINSTELLUNG DER 42 SP-METRO-ARBEITERiNNEN!
Aufschrift des Pappschildes auf dem Foto: „Eure internationale Solidarität gibt uns Kraft. Vielen Dank!“ „Stellt die entlassenen Metro-ArbeiterInnen sofort wieder ein!“
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die U-Bahn-ArbeiterInnen von São Paulo wollen euch für eure außergewöhnliche internationale Unterstützung, die ihr geleistet habt, danken! Vom 5. Juni bis zum 9. Juni haben wir fünf Tage lang gestreikt. In dieser Zeit mussten wir einige Hürden nehmen. Der Gouverneur von São Paulo beorderte die Bereitschaftspolizei in die U-Bahnstationen, um Streikposten zu knüppeln und zu verhaften.
Die Gerichte erklärten den Arbeitskampf für „missbräuchlich“ (was mit „illegal“ gleichzusetzen ist) und ließen die Bankkonten von Gewerkschaften sperren, um die verhängte Strafe von 900.000 São Reais (~ 300 Euro) einzuziehen. 42 Beschäftigen wurde ohne Rechtsgrundlage gekündigt.
Zur Zeit führt die Gewerkschaft der Metro-ArbeiterInnen eine Kampagne zur Wiedereinstellung der 42 KollegInnen.
Auf der ganzen Welt haben es die Beschäftigen in der Transportbranche mit ganz ähnlichen Problemen zu tun: voreingenommene Medien, Polizeigewalt, unfaire Gerichtsverfahren, Konzern-freundliche Regierungen und hinter ihnen die großen Konzerne wie z.B. „Siemens“, „Alstom“, „Mitsui“, „Bombardier“, CAF, die von der Korruption profitieren, zu der es weltweit kommt.
Die ArbeiterInnen bei der Metro von São Paulo sind vom Sinn und Nutzen internationaler Solidarität überzeugt. Nach unserem Streik schickten wir eine Delegation zum französischen Konsulat in São Paulo, um unsere Solidarität mit den BahnarbeiterInnen in Frankreich zum Ausdruck zu bringen, die ihrerseits einen Streik führten.
Am 25. Juni des vergangenen Jahres hat unser Gewerkschaftstag einen Antrag angenommen und sich somit mit dem Streik der Baviera-TransportarbeiterInnen solidarisch erklärt.
Hiermit rufen wir erneut dazu auf, internationale Solidarität zu leisten, um für die Wiedereinstellung der 42 gefeuerten U-Bahn-ArbeiterInnen zu sorgen.
Wir freuen uns sehr über jede Form der Solidarität; sei es ein angenommener Antrag, ein Bild mit einem Plakat, eine Delegation vor einer brasilianischen diplomatischen Vertretung oder Spendengelder, mit denen wir den Lebensunterhalt der 42 ArbeiterInnen sicherstellen können.
Mit solidarischen Grüßen
Altino de Melo Prazeres
Vorsitzender
Schickt eure Beiträge bitte an:
Sindicato dos Trabalhadores em Empresas de Transportes Metroviários e em Empresas Operadores de Veículos Leves sobre Trilhos no Estado de São Paulo
Bankverbindung: Banco do Brasil / agência 6.821-7 / conta corrente 373-5