von Elin Gauffin und Sebastian Förster
Insgesamt 4.000 TeilnehmerInnen wurden bei Podiumsdiskussionen, Workshops und einem antifaschistischen Konzert gezählt. Bereits über 400 AktivistInnen nahmen an einer Abendveranstaltung am Freitag zu europaweitem Widerstand teil, wo sich über die unterschiedlichen Erfahrungen im Kampf gegen Neonazis und die kapitalistische Krise ausgetauscht wurde.
Zeitgleich fand in Berlin ein Kongress unter dem Titel „Antifaschismus in der Krise?“ statt, der über Videokonferenz mit dem Treffen in Athen verbunden wurde.
Dem Aufruf der Athener Antifa-Koordination folgten Nazi-Gegner aus 20 verschiedenen Ländern von 32 verschiedenen Organisationen, aus Athen und Piräus kamen 30 verschiedene Gruppen. Xekimia, die griechische Schwesterorganisation der SAV, gehörte mit zu den Initiatoren des Treffens.
Die unterschiedlichen Diskussionskreise spiegelten die große Ernsthaftigkeit der anwesenden AktivistInnen wider und fanden auf einem hohen Niveau statt.
Beeindruckend waren die Berichte der griechischen GenossInnen, die von ihrem langjährigen Widerstand gegen Rassismus, die faschistische Gefahr durch den Aufstieg der Goldenen Morgenröte und die Austeritätspolitik der Troika berichteten. Der Ansatz, dies mit dem Kampf gegen den krisenhaften Kapitalismus selber zu verbinden, war in allen Debatten sehr präsent.
Als sehr wichtig wurden auch die Beiträge von AktivistInnen aus Ländern wie Frankreich, Ungarn und der Ukraine gesehen, wo der Kampf gegen rechte und faschistische Kräfte besonders aktuelle Bedeutung hat.
Neben einem Erfahrungsaustausch stand aber auch die praktische Solidarität im Vordergrund – war das Ziel der Athener Antifas doch, eine stärkere europaweite Kooperation gegen Neonazis aufzubauen.
Die wichtigsten Ergebnisse für eine stärkere internationale Koordination antifaschistischer Kräfte in Europa waren vor allem ausgerichtet auf gemeinsame öffentliche Aktionen.
So wurde festgehalten, am Samstag, den 8. September einen europaweiten dezentralen Solidaritäts- und Aktionstag zu organisieren. Zu dem sollen Aktionen zum Gedenken an die im letzten Jahr ermordeten Antifaschisten Pavlos Fyssas (18. September) und Clément Méric (5. Juni) stattfinden.
Über eine engere organisatorische Vernetzung und eine für die unterschiedlichen Gruppen zugängliche Website soll ein dauerhafter inhaltlicher Austausch gewährleistet werden. Ein übersetzter internationaler Appell der OrganisatorInnen soll in den kommenden Wochen folgen.