GEW Berlin rief im Rahmen der Tarifrunde zum Streik auf
von Johannes von Simons, Berlin
Heute war nicht viel los an Berliner Schulen und Kindertagesstätten – dafür aber umso mehr auf der Streikkundgebung in der Innenstadt! Der Aufruf zum ganztägigen Warnstreik wurde von vielen tausend KollegInnen befolgt. Im Rahmen der Tarifrunde öffentlicher Dienst 2013 hatte die GEW Berlin aufgerufen, so dass vor allem angestellte LehrerInnen und ErzieherInnen streikten.
Neben der bundesweiten Forderung nach 6,5% mehr Lohn & Gehalt und nach Eingruppierung der Lehrkräfte und technischen Theaterbeschäftigten in die Regelungen des TVÖD geht es in Berlin auch um die Schaffung von Gerechtigkeit zwischen Beamten und Angestellten – das Grundprinzip „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ wird in der Hauptstadt nämlich seit Jahren mit Füßen getreten. Aber dagegen regt sich auch starker Widerstand, insbesondere seitens der angestellten LehrerInnen, und die GEW Berlin fordert eine Zulage zum Ausgleich der Gehaltslücke.
Die überbordende Menge an kreativen Transparenten auf der Streikdemo und bei der Abschlusskundgebung vor dem Sitz der Tarifgemeinschaft der Länder hat sehr deulich gezeigt, dass die Kolleginnen und Kollegen nicht mehr bereit sind, sich gegeneinander ausspielen zu lassen. Vielmehr sind an vielen Berliner Schulen und Kitas neue Gewerkschaftsgruppen entstanden und in den letzten Monaten gab es verstärkt Neueintritte in die GEW. Die Dynamik wächst weiterhin, und die heute oft gehörte Parole „wir kommen wieder!“ ist keine leere Drohung.
Noch schlagkräftiger können die Forderungen umgesetzt werden, wenn sowohl ver.di als auch die GEW und die GdP gemeinsam zu den nächsten Aktionen am 06.03. aufrufen. Da die Arbeitgeberseite bereits signalisiert hat, dass ihr an einer Erfüllung der Gewerkschaftsforderungen nicht viel gelegen ist, wäre das ein deutliches und notwendiges Signal der Stärke.
Johannes von Simons ist aktiv in der jungen GEW Berlin