Kampf der Bergarbeiter in Südafrika geht weiter
Das „Joint Strike Coordinating Committee“ (dt.: „Gemeinsames Streik-Koordinierungskomitee“) aller Bergwerke im südafrikanischen Rustenburg, in denen gestreikt wird, ruft für nächsten Samstag zu einem Protestmarsch auf, um die Regierung mit den beschlossenen Forderungen zu konfrontieren. Dieses Streikkomitee tritt für einen 24-stündigen Generalstreik ein und für einen landesweiten Mindestlohn von 12.500 südafrikanischen Rand (~ 1.157 Euro).
Dieser Artikel erschien zuerst am 6. Oktober auf der englischsprachigen Webseite des Komitees für eine Arbeiterinternationale (CWI) socialistworld.net
Das „Joint Strike Coordinating Committee of Rustenburg“ ruft die anderen bestehenden Streikkomitees auf, sich am nächsten Samstag, dem 13. Oktober, an dem Protestmarsch zu beteiligen. Das Motto wird lauten: „Gewerkschaft und Einigkeit aufbauen“. Dabei soll es zum Sitz der südafrikanischen Regierung sowie zum Büro des Präsidenten in Pretoria gehen.
Den Demoaufruf in deutscher Übersetzung findet ihr unten. Darin findet sich auch die Forderung nach einem Generalstreik, den das „Strike Coordinating Committee“ vorschlägt. Für das Flugblatt in Zulu bitte hier klicken.
Den Spendenaufruf für die KollegInnen und GenossInnen in Südafrika findet ihr hier.
ALLE RAUS ZUM GEMEINSAMEN STREIK!
Unsere Streiks für einen Mindestlohn breiten sich in Südafrika immer weiter aus! – Bislang haben sich schon mehr als 100.000 Bergleute angeschlossen. Wir haben den Kampf aufgenommen gegen eine der mächtigsten Gruppen unter den Kapitalisten, die dieses Land beherrschen. Unser Gegner wird von der Regierung unterstützt, von der Polizei dieser Regierung und ihren Soldaten. Schlimm ist, dass auch die führenden Köpfe unserer Gewerkschaften auf der anderen Seite stehen. Aber als ArbeiterInnen haben wir die Macht, diesen Kampf zu gewinnen – wir müssen uns nur zusammenschließen und den Streik geschlossen führen!
Streikende KollegInnen, bleibt stark! – Unser Streik nimmt Stunde um Stunde immer größere Ausmaße an!
KollegInnen, die ihr euch dem Streik noch nicht angeschlossen habt, der vereinte Kampf ist das einzige Mittel, um Arbeitsplätze verteidigen und angemessene Löhne erringen zu können, damit unsere Kinder eine Zukunft haben. Schließt euch uns an!
Um größtmögliche Aktionseinheit zu erreichen, organisieren wir uns in Streikkomitees, die in keiner Verbindung zu den Gewerkschaften stehen. In Rustenburg haben wir das „Joint Coordinating Strike Committee“ gegründet, das alle Minen, die im Ausstand sind, miteinander vereint. Wir rufen alle anderen Streikkomitees in der Platin-, Gold-, Kohle-, Eisen-, Diamanten-, und Chrombranche sowie allen weiteren Industriebereichen auf, sich uns anzuschließen und ein landesweites Streik-Koordinierungskomitee zu gründen, damit wir den Tiger bis ins Ziel reiten können. Wir appellieren auch an alle Gemeinden, sich in den Arbeiter- und Gemeinde-Foren den Streikkomitees anzuschließen!
Die Minenbetreiber sind gescheitert – die Zeit ist reif, dass wir die Bergwerke übernehmen, damit die ArbeiterInnen, die den Reichtum erwirtschaften, und die Gemeinden, die die Erlöse daraus benötigen, um sich entwickeln zu können, selbst entscheiden können, wie dieser Reichtum aus den Bodenschätzen genutzt werden soll. Amandla! (Ausruf aus der Zeit des Anti-Apartheid-Kampfes, der in den Sprachen Zulu bzw. Xhosa „Macht“ oder „Kraft“ bedeutet; Anm. d. Übers.)
PORTESTMARSCH AM 13. OKTOBER ZU DEN REGIERUNGSGEBÄUDEN!
WIR FORDERN:
- Gerechtigkeit für die getöteten Bergleute, die Verletzten und Verhafteten von Marikana!
- Polizei und Armee müssen sich vom Bergwerksgelände zurückziehen!
- Alle Minen müssen in einem landesweiten Streik miteinander in Verbindung treten – für den Aufbau eines landesweiten Streik-Koordinierungskomitees
- Für einen Generalstreik zur Unterstützung der streikenden Bergleute und Beschäftigten im Transportwesen und für einen landesweiten Mindestlohn von 12.500 Rand!
- Für ein Ende der Leiharbeit – unbefristete Verträge, gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit für alle!
- Für die Verstaatlichung der Minen unter demokratischer Kontrolle der ArbeiterInnen und Gemeinden!
Herausgeber: JOINT STRIKE COORDINATING COMMITTEE