Soliaktion Dienstag 16:30, Brandenburger Tor
Am Freitag schoss in der westkasachischen Stadt Zhanaozen die Polizei mit scharfer Munition in eine friedliche Kundgebung von 3000 Ölarbeitern und ihren UnterstützerInnen. Die Ölarbeiter streiken seit Mai für höhere Löhne und bessere und sichere Arbeitsbedingungen, sie waren von Anfang an mit heftiger Repression konfrontiert. So kam es zu Morden an Aktivisten und an der Tochter eines Streikführers.
Bisher wurden mindestens 70 Menschen von der Polizei ermordet und mehrere Hundert verletzt. Die Regierung hat Militärtruppen und Sondereinsatzkräfte in die Region geschickt, und dafür extra Spezialeinheiten aus Weißrussland angefordert. Die sozialen Netzwerke, Teile des Handynetzes und youtube wurden abgeschaltet. Es wurde eine weitgehende Informationsblockade verhängt, JournalistInnen werden nicht in die Stadt gelassen. Gestern wurde der Ausnahmezustand mit Ausgangssperre bis 5. Januar für die Stadt verhängt.
In Solidarität mit den angegriffenen Ölarbeitern haben Arbeiter der anderen Ölkonzerne in der Region die Arbeit niedergelegt, so dass die gesamte Ölproduktion der Region Mangistau derzeit stillsteht. Polizei, Militär und Regierung setzten größtmögliche Repression ein, mittlerweile auch im Regionalzentrum Aktau und der Ortschaft Shetpe, wo ArbeiterInnen zur Verteidigung einen Zug angehalten und die Schienen auseinandergenommen haben.
- Internationale Solidarität ist dringend erforderlich! Beteiligt euchan der Aktion am Dienstag in Berlin!
- Stoppt das Morden in Kasachstan – Für einen sofortigen Abzug allerTruppen aus Aktau und Zhanaozen!
- Für eine unabhängige Untersuchung der Ereignisse unter demokratischerKontrolle der ArbeiterInnen und ihrer Angehörigen!
- Keinerlei weitere Repression gegen Streiks in Kasachstan und überall
- Erfüllt die Forderungen der streikenden Ölarbeiter nach vernünftigerBezahlung und sicheren Arbeitsbedingungen!