Protestaktion beim Nationalspiel Belgien – Kasachstan

Banner bei Fußballländerspiel entrollt in Solidarität mit den ArbeiterInnen und AktivistInnen in Kasachstan


 

von PSL/LSP (Schwesterorganisation der SAV und Sektion des CWI in Belgien)

Am Freitagabend gewann die belgische Fußballnationalmannschaft ihr Europameisterschaftsqualifikationsspiel in Brüssel gegen das Team aus Kasachstan. Die Vertreter des kasachischen Staates versuchten dennoch zumindest auf repressiver Ebene in Brüssel zu gewinnen. So verteilten rund 15 AktivistInnen Solidaritätsflugblätter vor dem „König Baudouin“-Stadion. Im Stadion wurde ein Solidaritätsbanner ausgerollt. Hintergrund ist der Streik der ÖlarbeiterInnen in Kasachstan und die Repression, die von Seiten des Arbeitgebers und des Staates gegen die KollegInnen dort angewandt wird. (Vgl. entsprechende Berichte auf dieser Seite und die dazu ins Leben gerufene Solidaritätskampagne des CWI.)

Wir verteilten tausende Flugblätter und klärten über die Repression auf, mit der die Diktatur in Kasachstan die ÖlarbeiterInnen in der Region Mangistau überzieht, sowie allgemein über die Widerstandsbewegung dort. Das Flugblatt trug den Titel: „Fußballfans gegen Repression in Kasachstan“. Einige der Fans, die das Flugblatt verteilten, wurden in Gewahrsam genommen. Es schien, als seien die repressiven Organe des kasachischen Diktators Nasarbajew nach Brüssel verlegt worden.

Die Polizei entschied sich dafür, dass das schlichte Verteilen von Flugblättern eine kriminelle Handlung darstellen und für eine Festnahme ausreichen würde. Aus ihrer Sicht stellen demokratische Rechte wie die freie Meinungsäußerung offenbar „Störungen“ dar. All jene, die dachten, das Nasarbajew-Regime habe das Copyright auf anti-demokratische Maßnahmen und nicht die etwa die belgischen Staatsorgane, wurde schmerzlich eines besseren belehrt.

Trotz dieser anti-demokratischen Repression wurden die Flugblätter innerhalb des Stadions weiter verteilt und zwei Banner entrollt. Ein Transparent war in englischer Sprache zu lesen, das andere auf Russisch. Auf beiden stand zu lesen: „Stoppt die Repression gegen kasachische ArbeiterInnen. Solidarität!“. Beide Banner hingen nur für kurze Zeit, weil dann die Polizei eingriff, die Transparente herunterriss und den AktivistInnen Bußgelder auferlegte, die die Banner mitgebracht hatten. Die betroffenen AktivistInnen erwartet nun, vor Gericht zitiert und mit Geldbußen zwischen 150 € und 500 € pro Person belegt zu werden.

Wir haben es geschafft, unser Anliegen im Stadion an die Frau und den Mann zu bringen und stießen auf ein positives Echo von den Fans, die davon mitbekamen. In den nächsten Wochen werden wir weitere Proteste gegen die Repression in Kasachstan und in Solidarität mit dem Kampf der ArbeiterInnen dort organisieren.

Homepage von PSL/LSP: www.socialisme.be