Jetzt Linksjugend [‘solid] aufbauen!
„Wenn im Zuge der Krise weiter entlassen und der Sozialabbau fortgesetzt wird, dann schließt Euch uns an. Bis es endlich heißt: ‘Es war nicht alles schlecht im Kapitalismus’“, so die Strike-Zeitung von Linksjugend [‘solid], die zum Bildungsstreik 50.000-fach verteilt wurde.
von Michael Koschitzki, Berlin
Warum werden Banken gerettet und Jugendlichen die Zukunft verbaut? Warum weigert sich ein Krankenhaus auszubilden, obwohl es einen Bedarf an mehr Krankenpflegern gibt? Warum schickt uns die Regierung Polizisten mit Knüppeln? Es sind Erfahrungen wie diese, die die Nachfrage nach antikapitalistischen und sozialistischen Ideen steigern werden. Und den Aufbau einer sozialistischen Jugendorganisation immer dringlicher machen.
Bildungsstreik
Die Bildungsstreikenden brauchen Alternativen. Linksjugend [‘solid] braucht MitstreiterInnen, die der Parteispitze Dampf machen. Statt mit den Wegbereitern von Sozialraub zu liebäugeln und auf Regierungsbeteiligungen zu setzen, hätte DIE LINKE vor dem 17. Juni die Anliegen des Bildungsstreiks in Talkshows, durch Flyerverteilungen von Zehntausenden Mitgliedern und durch Anträge im Bundestag lautstark unterstützen sollen. Linksjugend [‘solid] sollte weiter am Thema dran bleiben und auch am bundesweiten Treffen des Bündnisses im Sommer teilnehmen. Zudem gilt es, den Kita-Streik aktiv zu unterstützen.
Jugendarbeitslosigkeit
Bei Dr. Azubi schrieb Wadim: „Ich bewerbe mich wie verrückt, habe auch ein gutes Zeugnis, (…) aber leider kommen nur Absagen. (…) Ich bin momentan total verzweifelt, aber auch wütend.“ Linksjugend [‘solid] sollte bei Betrieben, die entlassen oder schließen, an Azubis herantreten und mit ihnen gemeinsam Schritte für Widerstand diskutieren. Bei Arcandor zum Beispiel gibt es Handlungsbedarf, dort soll über die Hälfte aller Auszubildenden zur ARGE geschickt werden. Gruppen von Linksjugend [‘solid] könnten im Bundestagswahlkampf Veranstaltungen zum Thema Jugendarbeitslosigkeit durchführen. Am Tag der Bekanntgabe der Ausbildungszahlen wären Protestaktionen denkbar.
Make Capitalism History
Beim Widerstand gegen die Krisenfolgen kommen wir nicht umhin, uns mit sozialistischen Ideen zu bewaffnen. Eine Gelegenheit bietet sich beispiels-weise auf dem Sommercamp von Linksjugend [‘solid] Ende Juli auf der Rabeninsel bei Jena. Dort können wir über Überwachung, Verstaatlichungen, Revolution und vieles mehr diskutieren. Workshops über Klimaschutz und Planwirtschaft könnten Vorbereitung für das Klimacamp in Kopenhagen im Dezember sein.
Der Kongress „Make Capitalism History“ Anfang Oktober an der FU Berlin könnte ebenfalls ein Highlight werden. Linksjugend [‘solid] sollte die Studierenden von LINKE.SDS in der Vorbereitung unterstützen und dorthin mobilisieren.
Che Guevara sagte mal: „Die Revolution ist kein Apfel, der vom Baum fällt, wenn er reif ist; man muss machen, dass er fällt.“ Linksjugend [‘solid] muss sich in die Bewegungen einmischen und Jugendliche zusammenbringen, die sich radikalisieren. Denn: Wir wollen nicht weniger als die Welt verändern!