Internationaler Protesttag am 09. April
Eine sofortige Waffenpause forderten Demonstranten in New Delhi, Bangalore und Chennai. In London besetzten tausende Tamilen den Platz vor dem Parlament. Internationale Proteste gegen die humanitäre Katastrophe gab es am 09. April in Asien, Europa und Nord-Amerika. Die von der Regierung Sri Lankas nun erklärte zweitägige Waffenpause entspricht bei weitem nicht der Forderung der Demonstranten.
Über 150.000 Tamilen sind auf einem 20 Quadratkilometer großem Gebiet eingesperrt, welches von der srilankischen Armee beschossen wird. Es gibt kein Wasser, kein Essen und keine Möglichkeit die Verletzten zu versorgen. Über 40.000 Zivilisten, die in Gebiete gezogen sind, die von der Regierung bereit gestellt wurden, werden dort wie Gefangene hinter Stacheldraht gehalten und dürfen keinen Kontakt zu Freunden oder Verwandten aufnehmen.
Laut UN und anderen internationalen Hilfsorganisationen sterben täglich 50 bis 70 Menschen. Die Zahl der getöteten Zivilisten ist in den letzten Monaten von 2.000 auf ca. 10.000 gestiegen. Da die Regierung eine Nachrichtensperre verhängt hat und gegen kritische Journalisten vorgeht, ist es schwierig korrekte Informationen aus den Gefechtsgebieten zu bekommen. Es soll Augenzeugenberichte geben, dass chemische Waffen eingesetzt werden, die Soldaten der LTTE und tamilische Zivilisten am lebendigen Leibe verbrannt haben sollen.
Der srilankische Präsident Rajapakse betonte am Morgen des 07. April, dass die Regierung sich nicht von internationalen Organisationen oder der UN beeinflussen ließe, der Krieg solle bis zum endgültigen Ende weitergeführt werden. Nach einem letzten Ultimatum an die LTTE, die Zivilisten frei zu lassen, würde er nicht davor zurückschrecken, Bomben einzusetzen, die eine Massenvernichtung verursachen könnten.
Die Forderungen der Kampagne zur Beendigung des Krieges und dem Kampf für Demokratie in Sri Lanka sind:
1.Stoppt den Krieg! Für ein sofortiges Ende der militärischen Operationen in Sri Lanka; Rückzug der Armee aus allen tamilischen Gebieten; Stopp des „Verschwinden lassens“..
2.Nein zu Gefangenenlager für tamilische Zivilisten! Sofortige Bereitstellung einer Grundversorgung von Lebensmitteln, Obdach und Medizin für die tamilische Bevölkerung unter der Kontrolle von selbstgewählten Vertretern.
3.Nicht einen Rupee, nicht eine Kugel für das kriegslüsternde Rajapakse-Regime! Sofortiger Stopp der militärischen und wirtschaftlichen Unterstützung für das Regime in Sri Lanka von westlichen Regierungen und von Indien, China, Pakistan, Israel, Iran, Japan und anderen Ländern. Für Arbeiteraktionen gegen deren Einbindung und Kooperation; Arbeiter-Boykott-Aktionen gegen Waffenlieferungen.
4.Demokratische Rechte für alle in ganz Sri Lanka! Redefreiheit, Presse- und Meinungsfreiheit, gewerkschaftliche Rechte für alle Arbeiter inklusive in den Freihandelszonen, Freiheit für Vereinigung und das Recht auf freie und faire Wahlen, das Recht für alle ungehindert zur Wahl zu gehen, das Recht für alle Parteien, die gleiche Rechte akzeptieren, bei Wahlen anzutreten, unabhängig von Nationalität, Religion, Kastenzugehörigkeit oder Geschlecht.
5.Volle Unterstützung für die Bildung von vereinigten Gewerkschaften in Sri Lanka, für Pressefreiheits-Kampagnen und für die Arbeit von Institutionen wie der Civil Monitoring Committee, die Entführungen und juristische Morde in Sri Lanka untersucht.
6.Verteidigung des Rechts auf Selbstbestimmung! Kampagne zur Untestützung einer Massenbewegung von Arbeitern und Armen im Norden um ihr Recht zu etablieren, die eigene Zukunft selbst zu bestimmen.
Weitere Informationen auf der Kampagnen-Website
Solidaritätsappell per Internet verschicken:
www.stoptheslaughteroftamils.org/?p=135
Dringend Protestbriefe an die srilankesische Botschaft schicken.
Ein Beispiel für einen Protestbrief in englischer Sprache hier.