In Bremerhaven gingen am 12. November 3000 bis 4000 Schülerinnen und Schüler auf die Straße um gegen die Bildungsmisere zu protestieren.
von Ingo Rehmke
Unterricht in Containern oder maroden Schulen, zu wenige und/oder überlastete Lehrer, schlechte Unterrichtsmaterialien und viel zu hoher Leistungsdruck – das ist auch hier in Bremerhaven Normalität an den Schulen.
Kurz vor den Herbstferien entschlossen sich daher 5 Schüler und Auszubildende auch hier in der ärmsten Stadt Deutschlands ihre Mitschüler für den bundesweiten Schulstreik und gegen die schlechten Zustände zu mobilisieren.
Gleich nach den Ferien begannen sie mit Unterstützung von Linksjugend Solid, Antifa und SAV ein erstes Treffen zu organisieren, an dem auf Anhieb 25 Personen teilnahmen. Davon ermutigt wurde ein Streikaufruf verfasst und dieser in nur einer Woche an viele Schülerinnen und Schüler verteilt. Das zweite Treffen war ebenfalls gut besucht. Der Stadt Schüler Ring (SSR), die hiesige Schülervertretung, schrieb Lehrer und Schuldirektionen an und rief die Schüler zur Teilnahme auf.
Trotzdem erwarteten die Optimisten unter den Organisatoren eine Beteiligung von etwa 1000 Betroffenen. Andere befürchteten, dass nur etwa 100 Schüler mitmachen würden.
Doch alle Erwartungen wurden weit übertroffen.
Etwa 3000 bis 4000 Schüler trafen sich zu zwei Sternmärschen und anschließender Kundgebung in der Bremerhavener Innenstadt. Teilnehmerbescheinigungen des SSR waren in kurzer Zeit vergriffen und mußten nachgedruckt werden. Eine beeindruckende Aktion, an der angeknüpft werden wird, um die berechtigten Forderungen nach besseren Bildungsbedingungen durchzusetzen.