Eine Nazi-Demo mit 100 Nazis in Freiburg am 14. September scheitert an 15.000 GegendemonstrantInnen
Unter dem Motto Freiburg steht auf gegen Fremdenhass und Rassenwahn, wurde von der Stadt Freiburg und dem DGB ein ziemlich buntes Spektakel organisiert. Der DGB mietete die wichtigsten Plätze in der Innenstadt, um sie nicht den Nazis zu überlassen.
von Katrin Kubitschek, Freiburg und Julia Altenburger, Hamburg
So gab es ein Kinderprogramm im Stadtpark, Jugendgruppen auf dem Augustinerplatz, eine Auftaktkundgebung, auf der unter anderem Volker Finke, Trainer des SC Freiburg, sprach und ein großes Open-Air mit Fury in the Slaughterhouse, Thomas D. und vielen anderen. Die Demo-Route, die von der Stadt Freiburg vorgegeben war, war ein Carrée, so dass die Nazis immer nur links abbiegen durften.
Tatsächlich kamen 108 Nazis, die soweit sie Bomberjacken und Springerstiefel anhatten, diese ausziehen und in Socken weitermarschieren mussten die Stadt hatte das verboten. Ihnen gegenüber standen 15.000 DemonstrantInnen. Nach der Nazi-Auftaktkundgebung, von der man nichts mitbekam, weil sie einfach überbrüllt wurde, sollte sich der Block in Bewegung setzen.
Wie gewöhnlich half ihnen die Polizei dabei und versuchte, den Weg frei zu machen. Die zweimalige Aufforderung per Lautsprecher Bitte machen Sie den Weg frei wurde von den Gegendemonstranten, diesmal sogar vom DGB, ignoriert, so dass die Polizei, den Versuch, den Weg frei zu räumen für gescheitert und die Nazi-Demo für beendet erklärte. Danach wurden die meisten von ihnen, da sie von außerhalb kamen, zu einem Sonderzug geleitet und aus der Stadt gebracht.
Seit einiger Zeit mehren sich die Anzeichen, dass Faschisten um die NPD und deren Jugendorganisation versuchen, auch im linksalternativen Freiburg Fuß zu fassen. Gegenaktionen wie die am 14. September setzen Zeichen, haben jedoch vor allem Imagepflege der Stadt zum Ziel.
Es geht den Bürgerlichen bei der Ablehnung des NPD-Aufmarsches hauptsächlich um das Ansehen der Stadt Freiburg und nicht darum den Nährboden für Faschisten anzugreifen: Weder die diskriminierende Ausländergesetzgebung und die rassistische Hetze bürgerlicher Parteien noch die Probleme der Arbeitslosigkeit oder der Kürzungen werden angegangen.