Am Lagerfeuer Pläne gegen den Kapitalismus schmieden
Am Pfingstwochenende haben sich in der Nähe von Essen rund 140 Jugendliche zu einem selbstorganisierten Camp getroffen – organisiert von linksjugend[‘solid] Nordrhein-Westfalen, Rheinland Pfalz und dem Bundesarbeitskreis Revolutionäre Linke.
von Anne Marleen Schade, Aachen
Das Camp war damit noch größer als im letzten Jahr und wird zu einer festen Institution im Verbandsleben. Es waren sowohl langjährige Mitglieder des Jugendverbandes dabei als auch ganz neue Leute, die zum ersten Mal bei einer Veranstaltung waren und sich gleich Kontakte der nächsten Ortsgruppe holten.
In über zwanzig Workshops und einem Lesekreis wurden historische und aktuelle Themen besprochen, wie Pflegenotstand, Kampf um Wohnraum und Enteignungskampagnen oder Workshops zu Klimapolitik. Neben Diskussionen warum der Kapitalismus abgeschafft hört wurde beispielsweise auch diskutiert wie eine Rätedemokratie aussehen könnte, welche Position Linke zum Brexit und zur EU einnehmen sollten oder ein Erfahrungsbericht von der Intervention bei den Gelbwesten-Protesten in Paris. Ergänzend gab es praktische Workshops zu Themen wie Layouten und Sport.
Eine Reise wert
Das Wochenende hat neben politisch weiterbildenden Workshops auch viel Raum für bundesweiten Austausch geboten. In fast jeder Stadt sind Aktivist*innen der Linksjugend in der Fridays 4 Future-Bewegung aktiv und machen wichtige Erfahrungen aus denen wir gemeinsam lernen können. Vorbereitet wurde sich auf Ende-Gelände Proteste und gemeinsam diskutiert, wie man im Falle von Neuwahlen auftreten müsse und welche Politik DIE LINKE braucht.
Eingeladen wurde auch Theo Sharieff Winston, Mitglied der Socialist Party und Organisator von Socialist Students, einer sozialistischen Studierendenorganisation, die in ganz England an den Universitäten aktiv ist und in Proteste gegen die Tories oder Klimazerstörung eingreift.
Weitere Fragen konnten am Lagerfeuer oder in der Hängematte diskutiert werden. Abgerundet wurde das Programm durch ein buntes Konzert mit linken Künstler*innen. Dieses Camp ist nur möglich gewesen, weil sich alle Teilnehmenden eingebracht haben, sei es beim Spülen, Kochen, Aufräumen oder Auf- und Abbau. An der Zusammenarbeit soll weiter angeknüpft werden.