Wie kann man den Planeten retten?
Kommentar aus The Socialist, Wochenzeitung der Socialist Party (CWI England & Wales)
Mut, Entschlossenheit und Einfallsreichtum wurden unter den Tausenden von Menschen bewiesen, die sich in den kreativen und bunten Protesten versammelten, die von „Extinction Rebellion“ in London und anderswo organisiert wurden.
Der Slogan der Schüler*innen „Systemwandel statt Klimawandel“ erkennt den notwendigen tiefgreifenden Wandel der Gesellschaft an. Für einige bedeutet es jedoch, sich für Veränderungen im Kapitalismus einzusetzen. Aber der Kapitalismus ist ein blindes, ungeplantes System, in dem die einzige Triebkraft die Notwendigkeit ist, Gewinne zu maximieren.
Um die kapitalistische Zerstörung unseres Lebensstandards und unseres Planeten wirklich und endgültig zu stoppen, müssen wir dieses verfaulte System durch Sozialismus ersetzen. Wie wir weiter erläutern, ist es die Arbeiter*innenklasse, die die potenzielle Macht dazu hat.
Marx über die Umwelt
Karl Marx, schrieb im Kapital: „Selbst eine ganze Gesellschaft, eine Nation oder alle gleichzeitig existierenden Gesellschaften zusammengenommen, sind nicht die Besitzer der Erde. Sie sind einfach ihre Halter, ihre Nutznießer und müssen sie in einem verbesserten Zustand den nachfolgenden Generationen als gute Haushaltsvorstände hinterlassen“.
Der Kapitalismus basiert auf der Produktion für Profit und nicht für soziale Bedürfnisse. Eine „rationale“ Organisation der Produktion, die notwendig ist, um auf die aktuelle Situation zu reagieren, ist unmöglich. Marx‘ Analyse zeigte, wie der Kapitalismus die Natur ausbeutet, so wie er die Arbeiter*innenklasse ausbeutet.
Marx und sein Mitdenker Engels erklärten, dass die Kapitalist*innen, als sie die Arbeiter*innenklasse an den Betrieben zusammenbrachten, um die Ausbeutung und damit den Gewinn zu maximieren, auch ihre eigenen „Totengräber“ schufen. Am Arbeitsplatz geraten Beschäftigte in Konflikt mit dem Kapital, erfahren die Notwendigkeit einer Organisation gegen die Bosse und einer eigenständigen politischen Stimme.
Arbeiter*innenklasse
Heutzutage zeigt sich das enorme Potenzial der Arbeiter*innenklasse nicht oft, was vor allem auf die bremsende Rolle der Gewerkschaftsspitzen zurückzuführen ist. Aber wenn Beschäftigte streiken, ist es unmöglich, sie zu ignorieren. Extinction Rebellion (XR) war in der Lage, London für einige Stunden durch kühne Aktionen zum Stillstand zu bringen.
Wenn die Beschäftigten der Londoner U-Bahn streiken, verliert die Stadt Milliarden von Pfund. Im Januar 2003 konnten nur zwei Lokführer, inspiriert von der Massenbewegung gegen den Irak-Krieg, die Lieferung von Waffen zur Versorgung von Truppen verhindern. Darüber hinaus haben die Arbeiter*innen aufgrund ihrer Rolle in der Produktion auch das Potenzial, die Gesellschaft zu organisieren.
Heute ist eine dringende Aufgabe für die Umweltbewegung die Ersetzung der Tory-Regierung durch eine von Jeremy Corbyn geführte, Regierung mit sozialistischer Politik. Wir können nicht erwarten, dass die Planetenzerstörer von den Tories ihren Kurs ändern werden. Stattdessen brauchen wir eine sozialistische Alternative. Um sie einzuführen, bedarf es einer Bewegung und den Aufbau einer politischen Stimme der Arbeiter*innenklasse, dafür müssen wir Labour in eine kämpferische sozialistische Arbeiter*innenpartei umwandeln. Der erste Schritt sollte darin bestehen, Labour-Abgeordneten, die das Marktsystem verteidigen, von ihren Posten zu entfernen.
Den Zerstörern des Planeten, der Handvoll Kapitalist*innen, die Industrie und Gesellschaft kontrollieren, muss die wirtschaftliche und politische Macht entzogen werden. In Großbritannien würde dies die Übernahme einer Handvoll Monopolunternehmen bedeuten, die 80 bis 85 Prozent der Wirtschaft kontrollieren.
Internationale Solidarität
Sozialisten sind auch Internationalist*innen. Die Umweltzerstörung kennt keine nationalen Grenzen, und eine Alternative erfordert eine Planung auf internationaler Ebene. Dies würde die Grundlage für die soziale Zusammenarbeit auf internationaler Ebene bilden, eine Voraussetzung für den Schutz der Umwelt und die Erhaltung der natürlichen Ressourcen.
Greta Thunberg hat die Idee eines Klima-Generalstreiks unterstützt. Das könnte Millionen die Hoffnung geben, dass es in der Gesellschaft eine Kraft gibt, die in der Lage ist, die Umweltzerstörung und die Sparhölle des Kapitalismus in Frage zu stellen – die Arbeiter*innenklasse. Aber so ein Streik müsste demokratisch an den Arbeitsplätzen und in den Gewerkschaften organisiert werden.
Der Aufruf von XR meint: „Eine andere Welt ist möglich, und sie ist auch in Reichweite. Es wird alles kosten, was wir haben, um dorthin zu gelangen.“ Am wichtigsten werden Ideen sein, bei denen klar ist welche Veränderung wir brauchen und wie wir sie erreichen können. Sozialistische Ideen sind dafür immer noch das beste Angebot.