Für eine Ausbildungsvergütung, die zum Leben reicht?
Anlässlich der geplanten Einführung einer Mindestausbildungsvergütung durch die Bundesregierung dokumentieren wir folgende Stellungnahme der linksjugend[‘solid] Rheinland Pfalz:
Die Bundesregierung plant die Durchsetzung einer Mindestvergütung von 515 Euro für Auszubildende. Von 2020 bis 2023 soll es eine schrittweise Erhöhung auf 620 Euro geben. Auch wenn die gesetzliche Festsetzung einer Azubi Mindestvergütung eine positive Entwicklung darstellt, sind die diskutierten Beträge eine Farce für alle Auszubildenden. Diese werden in den meisten Betrieben als günstige Arbeitskräfte behandelt, die häufig die unangenehmen Aufgaben übernehmen müssen. Wir als linksjugend[’solid] Rheinland-Pfalz kämpfen gegen diese Ausbeutung von Auszubildenden!
Die Ausbildung ist ein Vollzeit-Job mit zusätzlichem Lerndruck. Diese Leistung muss so vergütet werden, dass sie zum eigenständigen Leben, unabhängig von den Eltern, reicht. Das ist bei den von der Bundesregierung geplanten Beträgen keineswegs der Fall. Gerade in Ballungsgebieten steigen die Lebenshaltungskosten stetig an.
Deshalb fordern wir:
– eine Mindestvergütung von 1.400 Euro brutto im Monat für Auszubildende! Betriebe die nicht ausbilden, sollen eine gewinngestaffelte Abgabe zahlen, um dies mitzufinanzieren.
– Garantierte, unbefristete Übernahme!
– Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden bei vollem Lohn- und Personalausgleich!
– einen Mietpreisstopp und volle Ausfinanzierung und Bau von Azubi-Wohnheimen nach Bedarf! Wohnungsbau in öffentliche Hand!
– Übernahme von Fahrt- und Materialkosten für Betrieb und Berufsschule!
– Arbeitsfreie Berufsschul- und Prüfungstage!