Warum für eine zerstörte Zukunft lernen?
Angeregt durch die Schulstreiks von Greta Thunberg aus Schweden, gibt es mittlerweile Proteste von jungen Menschen in einigen Ländern unter dem Slogan „Fridays for future“.
Von Max Klinkner, Mainz
Sie fragen: Warum sollen wir für eine Zukunft lernen, die gerade zerstört wird? Auch in Mainz hat ein solcher Schulstreik stattgefunden, an dem sich am 18. Januar etwa 1600 Jugendliche beteiligten.
Mitglieder der SAV und der linksjugend[’solid] haben sich im Vorfeld an den Diskussionen beteiligt und Forderungen eingebracht. So wurde beschlossen, dass die ökologische Frage auch mit der sozialen Frage verknüpft sein muss. Das heißt auch, dass die Beschäftigten in der Kohleindustrie nicht vergessen werden dürfen. Deshalb wird gefordert, dass es kostenlose Umschulungsprogramme geben muss. Außerdem darf der Kohleausstieg nicht vom Staat subventioniert werden, sondern die Konzerne, die an der Umweltzerstörung verdient haben, sollen dafür zahlen.
Kapitalismus raubt die Lebensgrundlagen
Die oben genannten Punkte sollten ergänzt werden mit Forderungen nach einer garantierten Weiterbeschäftigung ohne Lohnverlust für alle Beschäftigen und Verstaatlichung der großen Energiekonzerne unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung durch die arbeitende Bevölkerung. Für einen ökologischen Umbau ist auch ein kostenloser öffentlicher Personennahverkehr, ein großer Ausbau von Schienenstrecken und eine Erhöhung der Taktung notwendig. Für die Stadtschülervertretung hielt Caspar, Mitglied bei linksjugend[’solid] und SAV, einen Redebeitrag. in dem er klar stellte, warum er und andere protestieren: „Nämlich nicht, weil, wie einigen von uns schon vorgeworfen wurde, wir Yuppie-Ökos sind, die gern im teuren Bio-Laden einkaufen und jeden als Klimasünder beschimpfen, der sich nicht von Soja Bohnen ernährt, sonder weil unsere Lebensgrundlage für die Profite irgendwelcher Bonzen und Konzernchefs verkauft wird! „
linksjugend[’solid] sowie SAV waren mit Fahnen und Flyern auf der Demonstration stark präsent. Nur durch große Massenproteste und Streiks, welche die soziale Frage nicht vernachlässigen, und die Frage nach den Eigentums- und Produktionsverhältnissen stellen, ist es möglich, einen ökologischen Umbruch herbeizuführen.
Max Klinker ist Landessprecher von linksjugend[’solid] Rheinland-Pfalz