Aktivitäten der linksjugend[’solid] Berlin-Ost gegen Rechts
Ein wütender Mob, eine “überforderte” Polizei und 65.000 Menschen, die unter dem Hashtag #wirsindmehr ein Zeichen für Solidarität setzen.
von Laura Kluge, Berlin
Chemnitz war ein Wendepunkt im Kampf gegen Rechts und gab vielen das Signal, jetzt erst recht aktiv zu werden. Am Tag nach den Hetzjagden von Chemnitz schlossen wir uns als Basisgruppe der linksjugend[‘solid] der Initiative der SAV Berlin an, am 30. August in Berlin-Neukölln eine Demonstration gegen rechte Gewalt in Chemnitz und Neukölln zu organisieren. Über zehntausend Menschen folgten diesem Aufruf binnen 48 Stunden! Außerdem fuhren die ersten Genoss*innen am 1. September nach Chemnitz und blockierten die Route des vermeintlichen Trauermarsches von Rechten, Rechtsextremen und auch “besorgten“ Bürgern.
#wirsindmehr
Gleichzeitig riefen mehrere linksorientierte Bands auf, zu handeln und holten zehntausende Menschen zu einem kostenlosen Konzert am 3. September nach Chemnitz. Auch wir hatten Busse gemietet, um dabei zu sein, ein Zeichen gegen Rechts zu setzen. Außerdem entwarfen wir einen Flyer, in dem die Ausschreitungen in Chemnitz beschrieben wurden und wir erklärten unter dem Titel „Wir sind mehr“, wie wichtig es jetzt ist, weiterhin dran zu bleiben. Diesen verteilten wir an Schulen, um auch jungen Menschen die Möglichkeit zu zeigen, sich aktiv bei uns zu beteiligen. Selbst ein bekanntes Stadtmagazin berichtete über unser Treffen.
Kampagne in Lichtenberg
Doch auch in unserem Bezirk sind wir tatkräftig unterwegs und führen eine Kampagne gegen Rechts in Lichtenberg. Speziell im Weitlingkiez wollen wir gegen die verstärkten Naziaktivitäten rund um eine rechte Kneipe vorgehen und planen eine Plakatkampagne.
Der nächste Höhepunkt im Kampf gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung ist die #unteilbar Demonstration am 13. Oktober „Solidarität statt Ausgrenzung – Für eine offene und freie Gesellschaft!“ Auch dafür wollen wir einen Beitrag leisten, speziell Schülerinnen und Schüler dafür anzusprechen und zu mobilisieren.
Denn in so einer Zeit, in der sich die Rechten wieder sicher fühlen, durch Verharmlosung und Angst durch die Medien, müssen wir explizit was unternehmen und uns mit allen Mitteln vehement dagegen wehren! Denn wir sind viele, wir sind mehr, wir sind unteilbar!