DIE LINKE in Köln-Kalk aktiv im Stadtteil
DIE LINKE im Stadtbezirk Köln-Kalk ist aktiv für eine andere Verkehrspolitik und für mehr Lebensqualität im Stadtteil. Das Zentrum des Stadtbezirks leidet unter dem wachsenden Autoverkehr und einer massiven Verdichtung der Wohnbebauung – während Flächen in guter Lage am Rhein und in der Kölner Innenstadt für Luxusquartiere vorbehalten werden.
von Claus Ludwig, Sprecher LINKE Köln-Kalk
Dazu kommt der Plan der Bahn AG, zwei zusätzliche Gleise speziell für den ICE an die vorhandene Bahntrasse im Stadtteil Humboldt-Gremberg anzubauen. Das kommt einer Operation am offenen Herzen gleich. Die Bahn geht von einer mindestens sechsjährigen Nachtbaustelle inmitten dichter Wohnbebauung aus. Baulärm, Störungen des S-Bahn-Verkehrs, Staus auf Haupt- und Nebenstraßen und damit der Verlust von Lebensqualität auf Jahre hinaus sind vorprogrammiert.
Verkehrspolitisch ist die Maßnahme ohne Wert. Der ICE von Frankfurt Richtung Ruhrgebiet wird dadurch sechs Minuten schneller – wenn er diesen Vorsprung nicht ohnehin im Nadelöhr Kölner Hauptbahnhof einbüßt. Dadurch wird lediglich die falsche Schwerpunktsetzung der Bahn auf Hochgeschwindigkeitsstrecken und Oberzentren zementiert, Nahverkehr und Mitteldistanz werden weiter abgehängt.
Initiative gegründet
Zusammen mit AnwohnerInnen und den örtlichen „Naturfreunden“ haben Aktive der Kalker LINKEN daher die Initiative „Kalk Fairkehr – gegen die ICE-Trasse Trimbornstraße“ gegründet. Zu einer ersten Info-Veranstaltung waren rund dreißig TeilnehmerInnen gekommen. Der linke Verkehrsexperte Winfried Wolf berichtete darüber, wie die Bahn AG durch die Profit- und Klasseninteressen geprägt ist und wie eine andere Eisenbahn im Interesse der Mehrheit der Menschen funktionieren könnte.
Die meisten Betroffenen wissen jedoch noch nichts von dem drohenden Bauvorhaben. Die Initiative klärt daher mit Flyern und Plakaten auf. Für den Herbst ist eine erste Demonstration gegen die ICE-Trasse geplant.
Wahnwitziger Tunnelbau
Für ganz Köln relevant ist der wahnwitzige Plan des städtischen Establishments aus Politik und Verwaltung, die Ost-West-Stadtbahnlinien in der Innenstadt unter die Erde zu legen. Dadurch wird nicht einmal eine neue Linie mit zusätzlichen Kapazitäten geschaffen, es werden lediglich bestehende Verbindungen versenkt, um den Autoverkehr oben am Laufen zu halten.
Der Tunnelbau würde sehr lange dauern – weit länger als die jederzeit machbare oberirdische Kapazitätserweiterung durch längere Züge und Haltestellen – und würde wegen der hohen Kosten und des Aufwands Gelder und personelle Kapazitäten binden, so dass der dringend nötige Ausbau des ÖPNV in den Stadtteilen weiter verschleppt würde. Gerade der Stadtbezirk Kalk wäre davon betroffen, weil die Anbindung von Stadtteilen in Randlage auf unbestimmte Zukunft verschoben würde.
Davon profitieren würden lediglich die Autolobby und die großen Baukonzerne, die als einzige für dieses Projekt in Frage kämen sowie Spezialgerätehersteller für Tunnelbau und die Banken, welche der Stadt das Geld für den Bau leihen würden.
Unter dem aus dem Widerstand gegen Stuttgart 21 geborgten Motto „Oben bleiben“ ist DIE LINKE in ganz Köln seit Monaten aktiv. Auf ihre Initiative hin hat sich ein Bündnis gegen den Tunnelbau gebildet, welches am 29. Juni eine erste Demonstration durchführt. DIE LINKE. Kalk hat bei Infoständen Unterschriften gesammelt, über die Pläne der Stadt informiert und hat das stadtweite Bündnis mit auf den Weg gebracht.