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„Es darf nicht nach seinen Vorzügen oder Mängeln bewertet werden, es muss beurteilt werden nach der Zeit, in der es erschien. Und da war es mehr als ein Buch, es war ein Ereignis, eine Tat. Zum ersten Male wurde darin den Genossen klargelegt, in welchem Zusammenhange die Frauenfrage mit der geschichtlichen Entwicklung steht, zum ersten Male ertönte aus diesem Buche der Ruf: Wir können die Zukunft nur erobern, wenn wir die Frauen als Mitkämpferinnen gewinnen.“ Dies sagte Clara Zetkin über das Buch Bebels auf dem Gothaer SPD-Parteitag im Jahre 1896.
Zuletzt in der DDR erschienen, veröffentlicht der Manifest Verlag das Buch wieder, weil es zeigt, wie Klassenkampf und der Kampf um soziale Gleichheit und Geschlechterbefreiung miteinander verbunden werden können. Das Buch legt trotz einiger historisch überholter Ausdrucksweisen oder kleinerer faktischer Fehler die grundlegende Haltung revolutionärer MarxistInnen zu diesen Themen dar. Deshalb soll eine neue Generation von Bebel und den heutigen Kämpfen lernen: Kein Sozialismus ohne Befreiung der Frau!
Beitrag zur Frauenbewegung
Frauen mussten damals wie heute um Anerkennung und Gleichberechtigung innerhalb und außerhalb der Arbeiterbewegung kämpfen. Bebel befand sich als Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei in der Position, ein solches Buch zu schreiben. Was er sagte, konnte nicht totgeschwiegen werden, trotzdem sogar Teile seiner Parteigenossen der „Frauenfrage“ keine Bedeutung beimaßen. Bebels Verdienst bestand darin, zu belegen, dass die Stellung der Frau und alles, was damit verbunden ist, nicht etwa auf vermeintlich biologischen Eigenschaften beruht, sondern soziale Ursachen hat. Gegen diese Form des biologistischen Sexismus, der mit pseudowissenschaftlichen Argumenten versucht, eine untergeordnete Stellung der Frau zu rechtfertigen, muss die feministische und Arbeiterbewegung auch heute noch mit aller Vehemenz kämpfen.
Das Buch von Bebel ist vielschichtig und bietet nicht nur einen reichhaltigen Argumentationsfundus für heutige Auseinandersetzungen. Es ist zugleich ein Werk, das die historische Entwicklung der Stellung der Frau aus materialistischer Sicht nachvollzieht. Er beschreibt die damalige Gegenwart und geht erstaunlich detailliert auf die Möglichkeiten einer demokratisch und planwirtschaftlich organisierten sozialistischen Gesellschaft ein. Viele Themen, wie die Automatisierung der Hausarbeit und nachhaltige Energiewirtschaft klingen dabei erstaunlich zeitgemäß.
Dem Werk ist ein Vorwort der Hamburger Sozialistin Linda Fischer vorangestellt, die eine Einordnung der Schrift in die heutige Auseinandersetzung vornimmt und auch Bebels Wirken als langjähriger Führer der SPD beleuchtet. Dabei geht es sowohl um Würdigung, als auch um eine realistische Einschätzung der Politik Bebels in programmatischen Fragen und der innerparteilichen Diskussionen.
Insgesamt ist „Die Frau und der Sozialismus“ ein Standardwerk, das in keinem Bücherregal fehlen sollte. Durch die zugängliche Sprache – es ist von einem Arbeiter für ArbeiterInnen geschrieben – ist es eine Bereicherung für Menschen, die gerade erst beginnen, sich mit dem Marxismus zu beschäftigen, als auch für Erfahrenere, die ihr Wissen um diese Schrift weiter vervollständigen sollten.