Aufstand der Töchter in London

Solidarität mit dem Streik der Servicebeschäftigten der Bart Krankenhäuser

Gerade mal dreißig Pence (33 Eurocent) Lohnerhöhung fordern die streikenden Servicebeschäftigten in London. Doch die private Firma Serco, die sich den Servicebereich der Krankenhäuser unter den Nagel gerissen und im letzten Jahr über 80 Millionen Pfund (89 Mio Euro) Gewinn gemacht hat, zeigt den Reinigungskräften, KrankentransporterInnen und KöchInnen die kalte Schulter. Die Beschäftigten dieser Krankenhaustochter, die bei Londoner Preisen nur um die 9,75 Pfund pro Stunde verdienen, nehmen das nicht hin und stehen auf.
Nachdem die KollegInnen unter der Führung der Gewerkschaft Unite bereits nach dem 11. Juli eine Woche gestreikt hatten, gehen sie diesen Montag 24. Juli in einen weiteren 14 tägigen Streik. Dabei werden die mehrheitlich schwarzen und asiatischstämmigen Beschäftigten ihre Forderungen auf die Straßen Londons tragen und sind auf Unterstützung angewiesen. Ihre Auseinandersetzung ist Teil des Kampfes gegen fortgesetzte Kürzungen im öffentlichen Gesundheitssektor, aus dem wie in Deutschland immer weiter Teile privatisiert werden, um Löhne zu drücken und Gewinne zu machen.
Die britische Schwesterorganisation der SAV Socialist Party unterstützt den Streik für die Lohnerhöhung und fordert die Rückführung der Tochterfirmen und Anhebung des Lohns auf die Tarife im Öffentlichen Gesundheitssektor.

Bitte schickt Solidaritätsbotschaften an den Gewerksschaftssekretär Len Hockey (len.hockey@unitetheunion.org) und Protestschreiben an generalenquiries@serco.com

Dokumentiert: Solidaritätsschreiben von ver.di in der Vivantes Service Gesellschaft

Hallo Kollegen der Bart Kliniken,

wir möchten euch unsere aufrichtige Solidarität in eurem gerechten Kampf für faire Bezahlung bekunden. Wir?

Das sind die Beschäftigten der Vivantes Service GmbH. Ein Tochterunternehmen des größten kommunalen Klinikkonzerns Deutschlands mit Sitz in Berlin.

Genau wie ihr kämpfen wir für gerechte Bezahlung und vor allem gegen das Outsourcing.

Ihr werdet die selben Erfahrungen gemacht haben, wie wir: ohne uns funktioniert kein Klinikbetrieb. Für dessen reibungslosen Ablauf werden nicht nur Ärzte und Krankenschwestern benötigt, sondern auch Reinigung, Logistik und Handwerker etc.

Warum sollten wir es zulassen, dass man unsere Löhne drückt? Mit welcher Begründung stehlen sie unsere Renten, Krankenkassenbeiträge und Verdienste ?

Sie haben keine plausible Erklärung, außer dem kapitalistischen Gesetz der Profitmaximierung. Dieses Ziel verfolgen sie um jeden Preis. Auf dem Rücken der auch uns anvertrauten Patienten und auf dem Rücken unserer Familien, Zukunft, Gesundheit und Gegenwart.

Es wird Zeit, dem ein Ende zubereiten. Weder ihr noch wir können länger mit ansehen wie aus Krankenhäusern Fabriken gemacht und Patienten sowie Mitarbeiter zu Nutzvieh degradiert werden.

Wir sind Menschen und wir verlangen nicht mehr, als von unserer Arbeit ordentlich leben zu können, aber auch nicht weniger !

Daher seit mit uns stolz auf unser aller Arbeit und auf den gerechten Kampf den wir führen. Wir sind es Wert !

Es wird Zeit sich zu verbünden, denn unsere Gegner haben es Weltweit schon getan.

Solidarische Grüße

die Gewerkschaftsmitglieder der Vivantes Service GmbH

beschlossen am 26. Juli 2017)