Große Unterstützung für Einstellung von mehr Pflegepersonal in der Bevölkerung
Die Situation im Gesundheitswesen ist bundesweit katastrophal: Während man versucht aus PatientInnen Profite herauszupressen, gelten Pfleger und Schwestern als Kostenfaktoren. Die Arbeitsbedingungen sind vielerorts erschreckend. Im Durchschnitt hält es eine Pflegekraft noch sieben Jahre auf Station aus.
Auch in Sachsen hat die Ökonomisierung des Gesundheitswesens dramatische Auswirkungen: Seit 1991 wurde jedes dritte Krankenhaus in Sachsen privatisiert. Trotz steigender Fallzahlen wurde die Bettenzahl von 90 pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern 1991 auf etwa 60 verringert. Der weit überwiegende Teil der Krankenhäuser wurde privatisiert. Lediglich in Dresden gelang es eine Rechtsformänderung des Städtischen Klinikums durch den Kampf der Beschäftigten abzuwenden. Das Krankenhaus blieb – trotz eines gemeinsamen Vorstoßes von CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat – ein städtischer Eigenbetrieb und damit der letzte seiner Art in ganz Sachsen. Doch auch dort sind Arbeitshetze und Überlastung die Regel. Der Ruf vieler Beschäftigter ist der nach mehr Pflegekräften.
Aus diesem Grund lud Ende April die ver.di-Betriebsgruppe des Städtischen Klinikums Dresden Beschäftigte von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen in und um Dresden, sowie UnterstützerInnen zu einem Treffen. Auf dem wurde dann die Gründung des „Bündnisses für Pflege“ beschlossen. Dieses Bündnis will die Gewerkschaft ver.di bei der Kampagne für eine Personalbemessung in den Krankenhäusern unterstützen. Vorbild ist ein ähnliches Bündnis in Berlin, welches die dortige ver.di-Betriebsgruppe der Charite beim Kampf für einen Tarifvertrag zur Personalbemessung unterstützt hatte.
Ziel sind inhaltliche Veranstaltungen, Aktionen, die die Öffentlichkeit über die Kampagne informieren und deren Unterstützung mobilisieren sollen und der Versuch Beschäftigte aus verschiedenen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zusammenzubringen.
Gleich am „Internationalen Tag der Pflege“ fand die erste Aktion statt: In einer der wichtigsten Einkaufsstraßen der sächsischen Landeshauptstadt wurden Unterschriften für den Aufruf von ver.di für mehr Beschäftigte in der Pflege gesammelt und Flugblätter verteilt. Begleitet wurde die Aktion von Megafondurchsagen, die das Anliegen den DresdnerInnen näherbrachte. Mit dabei war auch Katja Kipping, Bundesvorsitzende der Partei DIE LINKE.
Die Aktion war ein großer Erfolg, in nur einer Stunde wurden 180 Unterschriften gesammelt. Das Bewusstsein für dieses Thema ist – gerade auch nach dem Kampf der Charité in Berlin – sehr groß.
Wer Lust hat das Bündnis zu unterstützen, der kann am 24.05., um 17.00 Uhr in den Roten Renner, auf der Rudolf-Renner-Str. 49 kommen. Über Hilfe freuen wir uns immer!