verdi Jugend Lufthansa Technik
Zum Streik der Piloten bei der Lufthansa
„United we stand – divided we fall“: Zusammen stehen, anstatt sich spalten zu lassen und zu fallen. Das hat die ver.di Jugend bei Lufthansa Technik einigen Betriebsräten bei der Lufthansa entgegnet, die das Bodenpersonal zu einer Demonstration gegen die streikenden Piloten aufriefen.
von Angelika Teweleit
Rüdiger Fell der Vizevorsitzende des Betriebsrat des Frankfurter Lufthansa-Bodenpersonals und Vorsitzender der „Vereinigung Boden“ hatte behauptet: „Was immer die Piloten herausholen, muss am Ende des Tages an anderen Stellen im Unternehmen gegenfinanziert werden.“ Ganz im Jargon der Arbeitgeber hetzte er gegen die streikenden Piloten, sie nähmen Mitarbeiter und Passagiere in „Geiselhaft“. Freudig griff die BILD Zeitung das auf und berichtete über die „Revolte bei Lufthansa gegen Piloten“.
Absage an Spaltung
Die schlecht befolgte Demonstration war der Versuch, einen Keil in die Belegschaft zu treiben. Es ist gut, dass die ver.di Führung, die sich noch 2010 beim letzten Streik der PilotInnen, wie auch im Fall der LokführerInnen gegen die Streiks positionierten, diesmal eine andere Haltung einnahm. So sagte Christine Behle, vom ver.di-Bundesvorstand: „Wir halten die Demonstration für falsch und haben unsere Mitglieder aufgefordert, daran nicht teilzunehmen.“ Besser wäre jedoch eine eindeutige Solidaritätserklärung gewesen, sowie die eigenen Mitglieder dazu aufzufordern, an der Demonstration der streikenden PilotInnen teilzunehmen.
Aufruf zur Solidarität
Das tat hingegen die ver.di Jugend bei Lufthansa Technik „ Ja geht zur Demo! Aber nicht zur Gegendemonstration, sondern unterstützt die Demo unserer PilotInnen!“ Sehr gut wird in der Stellungnahme erklärt: „Es ist ein Irrglaube zu denken, dass irgendjemandem etwas geschenkt wird, wenn andere Kolleginnen und Kollegen weniger bekommen. Niemand von uns hat einen Vorteil, wenn die PilotInnen erkämpfte Standards aufgeben“ Ganz im Gegenteil, das Schröpfen vom am besten verdienenden Teil unserer arbeitende Belegschaft würde die Lohnspirale nach unten noch mehr anfeuern.“ Die Behauptung, es handele sich um überzogene Forderungen der Vereinigung Cockpit, ist reine Heuchelei. Denn diese haben nunmehr seit fünf Jahren keine Lohnanpassung bekommen.
Gemeinsam gegen weitere Angriffe
Solidarität ist umso wichtiger, weil bei Lufthansa gerade ein Angriff nach dem anderen gegen Teile der Belegschaft gefahren werden. „Es wird gekürzt und outgesourced, es werden Abteilungen und Betriebe geschlossen. Das alles in Zeiten, in denen Lufthansa Gewinne schreibt.“ führt die ver.di Jugend aus. Darüber hinaus bestehen die gefährlichen Bestrebungen von Arbeitgeberverbänden, das Streikrecht weiter anzugreifen. So forderte Hagen Lesch vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) eine „obligatorische Schlichtungsvereinbarung“. Diese Forderung greift auch der Wirtschaftsflügel der CDU auf. Auch deshalb muss den PilotInnen uneingeschränkte Solidarität in ihrem Arbeitskampf gelten.