Am Mittwoch, den 27.04.16 trafen sich die Beschäftigten der Bezirke Dortmund, Lünen, Castrop-Rauxel, Hagen und des Ennepe Ruhr Kreis zum Warnstreik in Dortmund.
8000 bis 12000 Beschäftigte zogen mit zwei beeindruckenden Demozügen über den Dortmunder Wall auf den Friedensplatz. Der Block der Verdi Jugend sorgte hierbei für besonders kämpferische Stimmung. Ihre Kampagne „BESSER UNBEQUEM“ mit eigenen Materialien, Kleidung und Fahnen, fand großen Zuspruch bei den anderen KollegInnen.
Die Redner der Hauptkundgebung waren Christine Behle (Mitglied im Verdi Bundesvorstand), Michael Bürger (Geschäftsführer Verdi Dortmund), Jutta Reiter (DGB Dortmund) und Martin Steinmetz (Gewerkschaftssekretär Dortmund). Christine Behle betonte die Unverschämtheit des bisherigen Arbeitgeber Angebots und betonte die Streikbereitschaft der KollegInnen. „9 Billionen Euro besitzen alle Menschen in Deutschland zusammen, also im Durchschnitt 100000 Euro pro Person“ führte Behle weiter aus, um anschließend rhetorisch zu Fragen: „Wer der KollegInnen hier hat den 100.000 Euro auf dem Konto?“ Sie machte deutlich, das es um die Frage Umverteilung von oben nach unten gehen muss. Michael Bürger agierte zurückhaltender und sprach von einer wahrscheinlich schnellen Einigung im Tarifstreit: „Ich glaube, dass die Arbeitgeber verstanden haben, was in den letzten Wochen diskutiert worden ist. Sie haben sich in einigen Punkten ja auch schon bewegt, das muss man sagen. Und ich glaube, dass wir ohne länger dauernden Streik auskommen.“
Es muss klar sein, das wegen der massiven Ungleichheit unserer Gesellschaft und wegen der guten Finanzsituation mit einem Haushaltsüberschuss von 21 Milliarden bei Bund, Länder und Kommunen, die Forderungen von Verdi vollumfänglich durchgesetzt werden müssen. Ein Warnstreiktag, wird die Arbeitgeber mit ihrer verschärften Konflikthaltung, wohl kaum überzeugen. Stattdessen sollten Vorbereitungen für Urabstimmung und einen unbefristeten Streik getroffen werden.
GenossInnen der SAV, unter ihnen auch streikende KollegInnen, zeigten sich solidarisch mit den Streikenden. Trotz bescheidenem Wetter verteilten sie Flyer des Netzwerks für eine kämpferische und demokratische Verdi, diskutierten mit KollegInnen und boten die sozialistische Zeitung „Solidarität“ an.