Mit einer sehr lebendigen, lauten und bunten Demonstration haben am Samstag AktivistInnen ein klares Zeichen gegen sexualisierte Gewalt und Rassismus gesetzt. 4000 Menschen zogen durch die Kölner Innenstadt, auch die Kölner und Aachener SAV war mit zehn AktivistInnen dabei.
Unter dem Motto „Reclaim Feminism – unser Feminismus ist antirassistisch“ hatte ein linkes Bündnis verschiedener linker Organisationen, feministischer und antifaschistischer Gruppen bundesweit nach Köln mobilisiert.
Auf Transparenten, Plakaten und Sprechchören verurteilten die TeilnehmerInnen immer wieder die rassistische Vereinnahmung der Übergriffe in der Silvesternacht in Köln durch die Rechten und die etablierten Parteien. In zahlreichen Redebeiträgen wurden Sexismus und Rassismus als Spaltungsinstrumente im Kapitalismus weltweit benannt und ein gemeinsamer Kampf dagegen gefordert.
Thematisiert wurde auch die Situation von geflüchteten Frauen, welche die Asylrechtsverschärfung am härtesten treffen und die in Flüchtlingsunterkünften oftmals sexueller Belästigung und Gewalt ausgesetzt sind. In Köln kämpft derzeit eine Initiative schwuler und lesbischer Flüchtlinge für eine sichere Flüchtlingsunterbringung, auch hier waren Vertreter anwesend. Verschiedene Flüchtlingsorganisationen, z.B. von afghanischen und syrischen MigrantInnen, solidarisierten sich mit den Opfern der Silvesternacht.
Am Vortag des ( höchstwahrscheinlichen) Einzugs der rassistischen (und extrem sexistischen) Afd in drei Landtage stand der Kampf gegen Nazis und Rassisten ebenfalls im Mittelpunkt der Demonstration. Das Bündnis „Köln gegen Rechts“, das dieses und letztes Jahr den Widerstand gegen rechte Aufmärsche z.B. von HOGESA und Pegida maßgeblich mit organisiert hat, war mit einem eigenen Block vertreten. Die beiden Aktivengruppen des Bündnisses, „Kölle Alarm“ und „Aktiv gegen rechts“, die seit Jahresbeginn unermüdlich auf der Straße sind, mobilisierten für eine Blockadeaktion gegen die Afd-Wahlparty am Sonntag in Köln.