Kampf gegen Kapitalismus ist alternativlos
Eine fast ohnmächtige Wut empfinden wir angesichts der Abschlachtung vollkommen unschuldiger Menschen. Und wir haben nur einen Wunsch: Krieg und Terror müssen gestoppt werden.
von Georg Kümmel, Köln
Aber wie? Wenn man ein Übel aus der Welt schaffen will, muss man die Ursachen erkennen und beseitigen. Die USA, Russland, Frankreich, Großbritannien schicken mehr Bomber in Richtung Naher Osten. Deutschland will mehr militärische Interventionen, mehr Soldaten nach Afghanistan, Mali, mehr Waffen in den Irak. Sind die Ursachen für den Terror zu wenig Bomben, zu wenig Waffen? Die Bomben treffen wieder unschuldige Zivilisten. Das wahllose Töten per Flächenbombardements und Drohnen treibt den Terroristen nur neue Anhänger zu.
Stellen wir uns vor, man hätte die Milliarden Dollar und Euros, die die Militärinterventionen in Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien bereits gekostet haben, für Nahrungsmittel, Schulen, Straßen, Krankenhäuser, Ausbildungsplätze ausgegeben. Stellen wir uns vor, man würde das ab jetzt tun.
Zukunft erkämpfen!
Und hier in Deutschland, Frankreich, Europa: Stellen wir uns vor, es gäbe sie einfach nicht mehr, die täglichen Verdächtigungen und Verleumdungen gegen Menschen muslimischen Glaubens und Menschen aus muslimischen Ländern (gleich welcher Religion). Stellen wir uns vor, es gäbe keine diskriminierenden Polizeikontrollen und keine rassistische Hetze. Und stellen wir uns vor, jeder Jugendliche, wirklich jede und jeder, hätte einen guten Ausbildungsplatz und anschließend einen ordentlich bezahlten Arbeitsplatz eine bezahlbare Wohnung, eine Perspektive auf ein Leben in einer Gesellschaft, in der jeder gleichermaßen respektiert würde, unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, Weltanschauung. Stellen wir uns das vielleicht nicht nur mal vor, sondern fangen an gemeinsam gegen Krieg und für so eine grundlegende Lösung zu kämpfen.
Bombing for Peace?
Aber, mag man einwenden, keine Bomben, keine Rüstungsexporte, keine Ausbeutung, keine Hetze, stattdessen ein Leben ohne Not und in Würde, für Alle – das ist doch utopisch. Den Terror durch neue Bomben, neue Kriege aus der Welt schaffen zu wollen – das ist nicht nur tausendmal utopischer, es ist vollkommen unmöglich.
Der Kampf gegen die Herrschenden, ihre Kriege, ihre Profitgier, für die Überwindung der herrschenden kapitalistischen Verhältnisse ist lang, aber er ist nicht utopisch sondern möglich und nötig. Er ist im positiven Sinne alternativlos.