Trotz einer sehr kurzen Mobilisierungszeit von netto einer Woche kamen heute 500 SchülerInnen und StudentInnen in Bremen zusammen, um gegen Asylrechtsverschärfungen, die Abschottung Europas und Alltagsrassismus zu demonstrieren. Die gute Stimmung schlug sich auch in vielen spontanen und selbst ausgedachten Slogans nieder („Glitzer, Glitzer, Glitzer gegen Rechts!“ von einer Glitzerbrigade, die die Demoteilnehmer*innen mit Glitzer schmückte).
von Sebastian Rave, Bremen
Mit ein wenig Verspätung ging es vom Viertel los in die Innenstadt, wo die zwei Weserbrücken kurzfristig besetzt und mit einem langen Zaunbanner gesperrt wurden. Hier gab es auch Redebeiträge vom „AK Grenzen töten“ von der Uni Bremen, den Falken Bremerhaven, der GSV und der SAV Bremen.
Wir warnten in unserer Rede vor einer erneuten Eskalation des Krieges in Syrien, die den IS nur stärker machen würden, und zu mehr Flucht führen würden. Die Fluchtursachen, die im Rüstungsstandort Bremen hergestellt werden, müssen hier gestoppt werden. Die Politik macht aber lieber Menschen auf der Flucht das Leben schwer, als Rüstungsunternehmen. Statt Flüchtlinge in menschenunwürdige Massenunterkünften in Zelten oder Turnhallen unterzubringen, braucht es eine andere Wohnungsbaupolitik: Schluss mit Luxussanierungen, wie sie in Bremen von der Deutschen Annington betrieben werden und Privatisierungen von öffentlichem Wohnraum.
Wir riefen zum Kampf auf für eine andere Gesellschaft: „Eine Gesellschaft, in der die Rüstungsfabriken umgebaut werden, um statt Panzern Straßenbahnen und statt Gewehrkugeln Kugelschreiber zu produzieren. In der gemeinsam und demokratisch geplant wird, wieviele Häuser wir brauchen, statt das dem Markt und dem Profit zu überlassen. In der es keine Kriege mehr gibt, weil es keine Grenzen mehr gibt. In der es keinen Rassismus gibt, weil es keinen Grund gibt, uns zu spalten.“