Zeitgleich zum zweiten Verhandlungstag in Münster waren am 23. März bundesweit über 42.000 KollegInnen aus dem Sozial- und Erziehungsdienst auf der Straße. Allein in Dortmund wurden über 100 städtische Kitas dichtgemacht. In der Ruhrgebietsstadt folgten 1.200 Beschäftigte aus Dortmund, Lünen, Schwerte, Castrop-Rauxel dem Aufruf von ver.di zu einer Demonstration, 200 TeilnehmerInnen mehr als erwartet. Lautstark zogen die KollegInnen durch die Innenstadt um ihrer Forderung für eine Aufwertung der Sozialberufe und eine deutlich höhere Eingruppierung zu protestieren.
Bei einer abschließenden Kundgebung an den Katharinentreppen gab es viel Applaus für die Ankündigung, dass ein Erzwingungsstreik vorbereitet wird, wenn Arbeitgeber nicht reagieren. Bezug genommen wurde auch auf den Equal Pay Day am vorhergehenden Freitag und auf die Frage der Ungleichbehandlung von Männer- und Frauenberufen.
In einem Redebeitrag einer FABIDO-Beschäftigten wurde skandalisiert, dass die Etablierten ständig über Quoten in Aufsichtsräten palavern, während die öffentliche Kinderbetreuung nicht ausreichend finanziert wird und es seit Jahren eine durchschnittliche Entgeltlücke von 22% zwischen Männern und Frauen gibt.
Letztlich hätten im Kampf um Gleichberechtigung Frauen nie etwas nichts geschenkt bekommen, sondern nur dann wenn sie sich gewehrt hätten. Dies gelte auch vor allem für die aktuelle Tarifrunde, wo vor allem für weibliche Beschäftigte verhandelt wird, die systematisch unterbezahlt sind.
DIE LINKE. und Linksjugend [’solid] Dortmund waren mit sechs GenossInnen und einem eigenen Banner vertreten. Es konnten zehn Ausgaben der aktuellen Solidarität – Sozialistische Zeitung verkauft und zahlreiche Flyer gegen den Naziaufmarsch am 28. März 2015 verteilt werden.