300 AntifaschistInnen blockieren „Die Rechte“-Versammlung in der Dortmunder Nordstadt
Dügida, Bogida, Flegida, Kagida… Bundesweit versuchen Rassisten und Nazis das Modell der rechten Pegida-Mobilisierungen in Dresden zu kopieren und mit ähnlichen Parolen gegen Flüchtlinge und Muslime für eine solche Hetze empfängliche Menschen hinter sich zu sammeln. So strengt sich auch „Die Rechte“ in Dortmund an, auf den fahrenden Zug zu springen. Die Nachfolgepartei des 2011 verbotenen „Nationalen Widerstands“ kann dies im Unterschied zu den „Gidas“ in Deutschland allerdings bisher nur unter der eigenen Fahne – die Slogans haben sie jedoch dem Pegida-Vorbild angepasst.
Für den 21. Dezember hatte „Die Rechte“ in der migrantisch geprägten Nordstadt zu einer Kundgebung aufgerufen, die jedoch von einer Vielzahl von antifaschistischen GegendemonstrantInnen mit Blockaden massiv gestört wurde.
Lediglich fünf ihrer Anhänger schafften es auf den Münsterplatz, der bereits vorher von 300 AntifaschistInnen, dem Anti-Nazi-Bündnis BlockaDO und vielen AnwohnerInnen umstellt wurde. Zahlreiche Mitglieder und UnterstützerInnen von SAV und Linksjugend Dortmund waren ebenfalls dabei. Durch die Blockade blieb die Masse der Nazis abgeschnitten von ihrer Lautsprecheranlage und ihren Kadern, die auf dem Platz die Anlage aufbauen wollten, jedoch von der Gegendemo eingekesselt wurden.
Merklich niedergeschlagen wurde die Versammlung der „Rechten“ dann noch von etwa 100 AntifaschistInnen zum Hauptbahnhof zurückgedrängt. Eine weitere Kundgebung, die die Nazis im Anschluss im Stadtteil Hörde angekündigt hatten, wurde vom Veranstalter abgesagt.
Leider kam es am Rande zu zahlreichen gewalttätigen Übergriffen von den anwesenden Polizeieinsatzkräften, die – wie es schien – die Nerven verloren hatten. Mit Hunden, Pfefferspray und Schlagstöcken gingen Polizisten auf die Gegendemonstration los. Laut BlockaDO wurden mindestens zehn Menschen verletzt, darunter auch unbeteiligte PassantInnen und Kinder. Ein Mann musste wegen Bissverletzungen eines Polizeihundes in das Krankenhaus gebracht werden.
Trotz alledem muss der Tag als Erfolg gewertet werden. Die letzte große Schlappe der Nazis war am 23.8.2014, wo ihr Aufmarsch ebenfalls erfolgreich blockiert wurde. „Die Rechte“ konnte nicht mehr als 80 ihrer Anhänger mobilisieren. Bedenkt man, dass in früheren Jahren vom „Nationalen Widerstand Dortmund“ noch 1.000 Anhänger im Spätsommer zum sogenannten „Nationalen Antikriegstag“ kamen, so gibt es hier durchaus eine positive Entwicklung.
Es zeigt sich am Beispiel Dortmund, dass sich Widerstand gegen rechts lohnt, denn die zunehmend erfolgreichen Blockadeaktionen haben ihre Mobilisierungsfähigkeit empfindlich gestört.
Darauf darf sich allerdings nicht ausgeruht werden – schon für den 28.3.2015 hat „Die Rechte“ einen größeren Aufmarsch angekündigt. Diesen gilt es zu verhindern.