Mehr als 10.000 Menschen bei dezentralen Demonstrationen
Am 17. Mai war der Höhepunkt der Blockupy-Aktionswoche im Solidaritätsmonat Mai. Bei Demonstrationen in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart gingen zusammen 10.500 Menschen auf die Straße. In anderen europäischen Städten gab es Proteste mit Bezug zu Blockupy. Das Bündnis organisierte mehrere Protestwochen und Aktionen in Frankfurt am Main, wo auch dieses Jahr zur Eröffnung der EZB demonstriert werden soll. Erstmalig fanden auch in anderen Städten Demonstrationen statt.
In Düsseldorf gab es Proteste beim Abschiebeflughafen. Auf der Demonstration (siehe extra Bericht unten) wurden vor allem die Arbeitsbedingungen der Bekleidungsindustrie thematisiert. In Stuttgart demonstrierten 2000 Menschen für ein „Europa von unten“. In Berlin war die Demonstration auch der Auftakt für den March for Freedom, einer mehrwöchigen Demonstration für Flüchtlingsrechte nach Brüssel. Auch aufgrund von anderen parallelen Demonstrationen, beteiligten sich „nur“ 3500 Menschen in Berlin. Die Demonstration wurde nach Verhaftungen der Polizei frühzeitig aufgelöst.
Das Thema Bleiberecht war auch bei den Aktionen in Hamburg präsent. Der Protest fiel jedoch auch mit dem Tag der Offenen Tür der Elbphilharmonie zusammen. Der Millionenbau steht für Geldverschwendung und Einsparungen im Öffentlichen Haushalt in Hamburg. Um die drei Demonstrationsgruppen vom Erreichen der Philharmonie abzuhalten, kesselte die Polizei Demonstranten ein und machte auch von Wasserwerfern Gebrauch.
Die Beteiligung an den Demonstrationen erfüllte nicht die Erwartungen, die noch bei den großen Antikrisenkonferenzen letztes Jahr geweckt wurden. Nicht wenige Beteiligte konzentrieren sich eher auf die Aktionen in Frankfurt. Es ist aber auch nicht gelungen weiter in die Gewerkschaften vorzudringen und mehr organisierte Beschäftigte für die Proteste zu gewinnen. Das muss sich ändern. SAV-Mitglieder haben zur Blockupy-Demonstration mobilisiert. Beim Wahlkampf für DIE LINKE wurde für die Proteste geworben.
Blockupy „Kö“
2.000 bei Blockupy Protesten in Düsseldorf
Die Düsseldorfer Königsallee, genannt „Kö“, ist eine Einkaufsmeile, wie es sie in nicht wenigen Städten gibt – und doch parken dort mehr Luxuskarossen vor Edelboutiquen als anderswo und steht sie in der Landeshauptstadt für Schickimicki. Das Einkaufserlebnis wurde am Samstag durch die Blockupy Proteste effektiv gestört und die Kundschaft ausnahmsweise mal mit den Produktions- und Arbeitsbedingungen bei Zara, Breuninger etc. konfrontiert.
von Sascha Stanicic
Eine bunte Mischung von circa 2.000 DemonstrantInnen zog zuerst vom Gewerkschaftshaus in der Nähe des Hauptbahnhofs zum Gustav-Adolph-Platz, um von dort ausgehend die „Kö“ zu belagern. Am Abend fand eine Demonstration gegen Abschiebungen am Düsseldorfer Flughafen statt.
Unter den Demonstrierenden waren verschiedenste Gruppen von attac über Autonome bis zur LINKEN und Linksjugend[´solid]. Die Frauen von LISA NRW aus der LINKEN nahmen unter dem Motto „chic im schwarzen Block“ in phantasievollem Outfit teil. Leider waren kaum GewerkschafterInnen zu sehen – und wenn doch, dann als Einzelpersonen und nicht als Gruppe.
Einen kämpferischen und lautstarken Block bildete Linksjugend[`solid], an dem auch junge SAV-Mitglieder aus Aachen und Dortmund teilnahmen. Mit vielen Fahnen, Sprechchören und der Organisierung von Blockaden auf der „Kö“ präsentierte sich die Linksjugend als lebendiger und kämpferischer Jugendverband. Höhepunkt war eine Spontandemo im Nachmittag mit circa einhundert TeilnehmerInnen von der Königsallee zum Hauptbahnhof.
SAV-Mitglieder waren an den Aktionen und mit zwei Info-Ständen beteiligt. Wir konnten circa 35 Exemplare der „Solidarität – Sozialistische Zeitung“ und weiteres Material verkaufen und verteilten Flugblätter für den Sozialismustag in Dortmund am 14. Juni 2014.