Enthusiastische Resonanz auf Solidaritätsbesuch aus Großbritannien
Mitglieder des CWI („Committee for a Workers´ International“ / „Komitee für eine Arbeiterinternationale“, dessen Sektion in Deutschland die SAV ist) haben bei einer Versammlung von hunderten TeilnehmerInnen in Südafrika gesprochen.
von Sean Figg, Johannesburg
Hunderte streikende Kommunalbeschäftigte stimmten aus voller Kehle Sprechchöre an, sangen und führten den kämpferischen Tanz „toyi-toyi“ auf, nachdem sie in einem Park der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria die Reden der CWI-Mitglieder Peter Taaffe und Alec Thraves gehört hatten, die Südafrika zur Zeit einen Besuch abstatten.
Die Streikenden schwenkten die CWI-Fahne und unterbrachen die Redner immer wieder mit tosendem Applaus, nachdem internationale Solidaritätsadressen verlesen wurden. Außerdem wurde dabei die Krise des Kapitalismus aufgegriffen und ein Bild der Lage in Großbritannien und Europa gezeichnet. Peter Taaffes Vision von einem sozialistischen Südafrika und der Rolle des „Democratic Socialist Movement“, DSM (Schwesterorganisation der SAV und Sektion des CWI in Südafrika), die die Initiative zur Gründung der „Workers‘ and Socialist Party“ ergriffen hatte, wurde mit Begeisterung aufgenommen.
Nach den Redebeiträgen kreisten die Streikenden Peter und Alec ein, tanzten den „toyi-toyi“, klatschten in die Hände und skandierten: „Viva DSM, Viva CWI“. Dann zogen sie aus dem Park durch die Straßen der Stadt, um vor dem Stadtrat gegen ihre Entlassung zu protestieren.
Am folgenden Tag kamen dann mehrere hundert Bergleute des Unternehmens „Harmony Gold“, die seit Dezember ausgesperrt sind und nicht mehr in die Stollen einfahren können, zu einer Versammlung zusammen, um zu hören, wie die Verhandlungen zwischen ihrer neuen Gewerkschaft, der „Association of Mineworkers and Construction Union“ (AMCU), und dem Konzern verlaufen sind.
Bevor der Rückbericht über diese Gespräche stattfand, wurde Alec gebeten, Solidaritätsgrüße des DSM und des CWI zu überbringen. Er erklärte, dass die Sektionen des CWI in rund 40 Ländern der Welt die Konzernleitung von „Harmony Gold“ mit Protestmails bombardiert haben, in denen die Aussperrung und das widerliche Vorgehen gegenüber den Bergleuten angeprangert wurde. Nach Alecs Rede dankten die AMCU-Ausschussmitglieder dem DSM und dem CWI für ihre unglaubliche Unterstützung und sagten, dass sie das DSM und das CWI sehr wahrscheinlich um weitere Hilfestellung bitten werden, wenn es in anderen Bergwerken ebenfalls zu Auseinandersetzungen kommt.
Dann berichteten die Verhandlungsführer der AMCU, dass das Management auf fast alle der Forderungen seitens der ArbeiterInnen eingegangen sei. Demnach werde die Mine am nächsten Tag wieder aufgemacht, und die AMCU ist offiziell als die erste verhandlungsführende Gewerkschaft anerkannt worden.
Der Genosse Nqulo, einer der Bergleute bei „Harmony Gold“ und Mitglied des Landesvorstands des DSM aus Carletonville, berichtete, dass er vor dem Township der Bergleute fünfzig Ausgaben der gerade erschienenen neuen Ausgabe unserer Zeitung „Izwi Labasebenzi“ verkaufen konnte. Er setzte seine Verkaufstour bei diesem Treffen fort und hielt dabei die CWI-Fahne hoch.