Nachwuchsrekrutierung der Bundeswehr im Roland-Center massiv gestört
Dieser Artikel erschien zu erst auf der Webseite von DIE LINKE Bremen
Gestern hat ein antimilitaristisches Aktionsbündnis der offenen linken Jugendgruppe à gauche und der linksjugend [‘solid] die Werbeaktion der Bundeswehr auf der gerade stattfindenden Berufsmesse im Huchtinger Roland-Center gestört. Mit kreativem, lautem und bunten Protest wurde ein deutliches Zeichen gegen die Rekrutierungsprogaganda der Bundeswehr und ihren Versuch gesetzt, sich als ‚normalen‘ Ausbildungsplatz- und attraktiven Arbeitgeber zu inszenieren. Die Aktion fand statt im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche für militärfreie Bildung und Forschung.
Zur Aktion
Mit einem „die-in“-Flashmob vor dem Stand der Bundeswehr haben wir unter dem Motto „Die Bundeswehr geht über Leichen… Du auch?“ dem falschen Schein der Kriegspropagandisten eine Inszenierung entgegensetzt, die der grausamen Realität des mörderischen Soldatentums gerechter wird: Aktivist_innen stellten mit lauten Schreien und blutbefleckten T-Shirts das Sterben von Zivilist_innen dar. Alltag für Soldat_innen im Kriegseinsatz, der bei Berufsmessen gerne verschwiegen wird. Neben den auf dem Boden liegenden Aktivistinnen am Bundeswehrstand ließen wir unser Banner mit der Forderung „Kein Werben fürs Sterben“ mit Hilfe von Heliumballons unter die Decke steigen. Während überraschte Besucher_innen des Roland Centers interessiert die Leichen musterten und das Banner bestaunten, verteilten wir Informationsmaterial über die grassierende Militarisierung der Gesellschaft, Kriegseinsätze und die Werbestrategien der Bundeswehr an Bildungseinrichtungen. Klar, dass die an einem ‚ruhigen Hinterland‘ interessierten Offiziere nicht gerne mit diesen Wirklichkeiten konfrontiert werden und die Polizei riefen, um dieses Szenario schnellstmöglich aufzulösen. Da die Polizei doch erst sehr verspätet anrückte, blieben die ‚Leichen‘ 45 Minuten vor dem Bundeswehrstand liegen und störten so enorm die Werbestrategie der Bundeswehr. Wir konnten diese Zeit nutzen, um mit Besucher_innen der Berufsmesse ins Gespräch zu kommen und über den tödlichen Arbeitgeber Bundeswehr aufzuklären.
Hintergrund
Dass die Bundeswehr immer wieder versucht, mit ihrer kriegstreibenden Werbepropaganda gerade uns Jugendliche – ob an Schulen, Berufsmessen oder in der Bravo – in die Verpflichtungs-Falle zu locken, werden wir nicht akzeptieren!
Wo immer die Bundeswehr sich und ihre Lügen von „Sicherheitspolitik“, „Karrierechancen“ oder der „Verteidigung von Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit“ feilbieten will, muss deutlich werden, worum es wirklich geht: Massaker an Zivilisten sind keine Ausnahme – der brutale Krieg um wirtschaftliche Interessen ist längst zur Normalität in der ökonomisch-geleiteten Staatenkonkurrenz geworden. Und dass es hier nicht um die Sicherung des Friedens, sondern ganz im Gegenteil um die kriegerische „Aufrechterhaltung des freien Welthandels und den ungehinderten Zugang zu Märkten und Rohstoffen in aller Welt“ geht, ist sogar den Verteidigungspolitischen Richtlinien für die Bundeswehr selbst zu entnehmen.