Druck führt zu Aufrechterhaltung des Verbots der Nazi-Demo
Wir dokumentieren hier eine Pressemitteilung des antifaschistischen Bündnisses Dortmund stellt sich quer vom 1.9.2012:
„Weiterhin aktiv gegen Nazis kämpfen“
Statt Naziaufmarsch 2.000 TeilnehmerInnen bei antifaschistischer Demo am 1. September 2012 in Dortmund-Hörde.
Auf der Route, wo eigentlich der Aufmarsch des mittlerweile verbotenen „Nationalen Widerstands Dortmunds“ hätte stattfinden sollen, organisierte das Bündnis „Dortmund stellt sich quer“ eine lautstarke Gegendemonstration. Aus verschiedenen Städten kamen Linke und Nazi-Gegner angereist, um ein Zeichen gegen Faschismus und Krieg zu setzen.
Am Vortag hatte das Bundesverfassungsgericht bereits das Verbot des geplanten Aufmarschs der Neonazis bestätigt. „Dortmund stellt sich quer“ begrüßte diese Entscheidung, wenngleich sich das Bündnis darauf eingestellt hatte, mit Blockaden und Gegenaktionen sich den Rechten entgegenzustellen. Iris Bernert-Leushacke, Sprecherin des Bündnisses dazu: „Der plötzliche Sinneswandel der staatlichen Entscheidungsträger kommt nicht von ungefähr. Seit Jahren machen Linke und AntifaschistInnen Druck in der Stadt, damit endlich etwas passiert.“
Die Verantwortlichen hätten jahrelang weggesehen und das Problem verharmlost, so Bernert-Leushacke. Dass das Antifa-Camp in Dortmund verboten wurde, verurteilt das Bündnis. Am Mittag des 1. Septembers organisierte „Dortmund stellt sich quer“ eine weitere Versammlung mit AktivistInnen des Antifa-Camps an der Kampstraße. Von dort aus zogen ca. 500 DemonstrantInnen zum Westentor, wo sie allerdings keine weitere Wegstrecke mehr genehmigt bekamen. Nach über einer Stunde wurden die Verhandlungen abgebrochen. Ohne Angabe von Gründen ließ sich die polizeiliche Einsatzleitung nicht auf eine weiterführende Route nach Dortmund-Dorstfeld ein, wogegen Protest von der Versammlung eingelegt wurde.
Die AntifaschistInnen meinen, dass sich das Nazi-Problem in Dortmund mit dem heutigen Tage allerdings noch lange nicht erledigt hat. Sebastian Förster vom Bündnis „Dortmund stellt sich quer“ erklärt: „Wir geben uns keiner Illusion hin, was das Vorgehen der Staatsorgane und das Verbot der Kameradschaft „Nationaler Widerstand Dortmund“ angeht. Auch wenn deren Strukturen stark getroffen scheinen, so ist davon auszugehen, dass deren ehemaligen
Mitglieder bereits jetzt dabei sind, sich neu zu organisieren. Uns werden auch weiterhin Demonstrationsmärsche von Neonazis ins Haus stehen.“ Deswegen sei es wichtig auch weiterhin gegen Nazis aktiv bleiben und Gegenwehr zu organisieren, so Förster.