In Sri Lanka ist eine neue, tausende Mitglieder starke Partei gegründet worden.
Sie heißt „Frontline Socialist Party“ (FSP) und bildete sich aus einer Abspaltung der „Janathā Vimukthi Peramuna“ („Volksbefreiungsfront“ bzw. JVP) heraus. Die führenden Köpfe der neuen Partei haben die politische Vergangenheit der JVP einer gründlichen und kompromisslosen Kritik unterzogen und streben wirklich danach, ein durch und durch sozialistisches und internationalistisches Programm zu verfolgen. Die größte Herausforderung für die treibenden Kräfte besteht darin, eine prinzipienfeste Position zur nationalen Frage herauszuarbeiten und Fortschritte beim Aufbau eines massenhaften vereinten Kampfes der ArbeiterInnen zum Sturz der Diktatur von Rajapakse zu erzielen.
Redaktion von Socialistworld.net (Webauftritt des „Komitee für eine Arbeiterinternationale“, deren Sektion in Deutschland die SAV ist)
Das „Komitee für eine Arbeiterinternationale“ begrüßt diese Entwicklung. Bei der Gründungsveranstaltung sprachen drei VertreterInnen von uns: Clare Doyle vom Internationalen Sekretariat des CWI, Siritunga Jayasuriya von der „United Socialist Party“ (USP; Schwesterorganisation der SAV und Sektion des CWI in Sri Lanka) und ein führender Vertreter des „Socialist Movement Pakistan“ (Schwesterorganisation der SAV und Sektion des CWI in Pakistan). Alle drei verurteilten die Verschleppung von zwei führenden Mitgliedern der FSP nur zwei Tage vor der Veranstaltung und sicherten zu, alles dafür zu tun, um deren Freilassung zu erreichen. Gemeinsam mit Mitgliedern der FSP wurde eine Mahnwache vor der Botschaft Sri Lankas in London organisiert, an der sich auch AktivistInnen der „Tamil Solidarity Campaign“ und der „Socialist Party“ (Schwesterorganisation der SAV und Sektion des CWI in England und Wales) beteiligten. (Vgl. Bericht auf der entsprechenden Webseite)
Siritunga Jayasuriya wurde gebeten, am Tag der Gründungsveranstaltung eine gemeinsame Pressekonferenz zu leiten, die VertreterInnen von 39 verschiedenen Organisationen zusammenbrachte; alle Oppositionsparteien (außer der JVP, von der die neue FSP nun eine Abspaltung ist), MenschenrechtsanwältInnen, Abgeordnete und andere. Die Verschleppung wurde von allen als geplanter Versuch verurteilt, die Parteigründung zu sabotieren. Das ist jedoch gescheitert. Der Regierung wurde ein Ultimatum gestellt, um Kumara Gunaratnam und Dimuthu Attygalle innerhalb von 24 Stunden ausfindig zu machen und freizulassen. Am Morgen darauf tauchten beide FSP-Vertreter wieder auf, nachdem sie auf einer abgelegenen Straße ausgesetzt worden waren. Die beiden sind unabhängig voneinander entführt und geschlagen worden, beide in weißen Transportern. Dann wurden sie – beide mit verbundenen Augen – auf demselben lagerähnlichen Gelände ausgefragt.
Nach seiner Freilassung ist Kumar Gunaratnum, der als Generalsekretär für die neue Partei designiert war, nach Australien abgeschoben worden. Von dort aus hielt er via Skype eine Pressekonferenz ab, auf der er die Umstände seiner Torturen erklärte. Er erklärte auch, dass die Regierung von Sri Lanka die GenossInnen der FSP nicht einschüchtern kann und dass der Kampf gegen das Rajapakse-Regime zunehmen wird.