Solidarität mit den CFM-Beschäftigten

Streik ausgesetzt – Auseinandersetzung geht weiter


 

Der Streik bei der ausgegründeten Charité-Tochtergesellschaft CFM (Charité Facility Management) wurde am vergangenen Samstag ausgesetzt, nachdem die Geschäftsführung sich verbindlich bereit erklärte, Tarifverhandlungen aufzunehmen. Das ist ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem Tarifvertrag im Kampf gegen Niedrigstlöhne von 5,50 Euro.

von Sascha Stanicic

Entgegen vieler Erwartungen hatte der CFM-Streik nach der Aussetzung des Streiks an der Charité am 6. Mai noch an Fahrt gewonnen und großen Druck entfalten können. So wurden Operationen wegen nicht gereinigter OP-Säle abgesagt und KrankenpflegerInnen aufgefordert, für die PatientInnen Toilettenpapier mitzubringen. Die CFM-KollegInnen haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass ohne sie im Krankenhaus nichts läuft.

Fünfzig Aktive aus Gewerkschaften und linken Organisationen hatten am 12. Mai ein „Solidaritätskomitee für die CFM-Beschäftigten“ ins Leben gerufen. Darunter waren KollegInnen der IG Metall, von ver.di, der EVG, IG BAU und NGG. Dazu kamen Mitglieder der Partei DIE LINKE aus verschiedenen Bezirksverbänden, der Linksjugend Nord-Neukölln, der AG Betriebe und Gewerkschaften und auch eine offizielle Vertreterin des Landesvorstands. In der Sitzung wurde die Haltung der LINKE-Landesführung jedoch wiederholt kritisiert, da sie für die Situation der Beschäftigten an der Charité eine Verantwortung trägt. Schließlich ist der landeseigene Betrieb Charité dort Mehrheitsgesellschafter.

Das Solikomitee hat ein Flugblatt in deutscher und türkischer Sprache verfasst und wird in den nächsten Tagen verschiedene Aktionen durchführen, um die Verantwortlichen bei der CFM weiter unter Druck zu setzen und deutlich zu machen, dass man sich nicht mit irgendeinem Tarifvertrag zufrieden geben wird.

Auch der Bundeskongress der Linksjugend["solid], der am Wochenende in Hannover tagte, hat seine Solidarität mit den Beschäftigten erklärt. Diese sind weiterhin entschlossen, einen guten Tarifvertrag zu erkämpfen. Wenn es sein muss, auch durch eine Wiederaufnahme des Streiks.