Runter fahren zur überregionalen Großdemonstration gegen Stuttgart 21 – Aufruf der Jugendoffensive gegen Stuttgart 21
Wir dokumentieren hier den Aufruf der Jugendoffensive gegen Stuttgart 21 zur überregionalen Großdemo am 11.12.2010:
Liebe Freundinnen und Freunde der Bewegung gegen Stuttgart 21,
was sich wie ein Mafia-Krimi liest, ist in Baden-Württembergs Landeshauptstadt Realität: Ein Filz aus Baukonzernen, Banken und Immobilienspekulanten setzt mit ihren PolitikerInnen und Freunden bei der Bahn ein Milliardenprojekt durch, um sich kräftig die Taschen zu füllen. Ihnen geht es bei Stuttgart 21 vorrangig um milliardenschwere Bauaufträge und 106 Hektar freie Fläche in Innenstadtlage – nicht um einen unterirdischen Durchgangsbahnhof.
Damit sie ihre Interessen durchsetzen können, wurde am 30. September mit Schlagstock und Wasserwerfer nachgeholfen. Merkel sieht sich angesichts von Protesten gegen Sozialabbau und Atomkraft genötigt Härte zu zeigen und das Projekt voran zu treiben.
Wer setzt sich durch?
Lobby-Politik im Interesse von Banken und Groß-Konzernen oder Demokratie und Widerstand der Mehrheit der Bevölkerung? Diese Frage stellt sich in Stuttgart.
S21 betrifft die Jugend!
Auch Jugendliche sind von Stuttgart 21 betroffen:
Unmittelbar in Stuttgart fehlt Geld für Schulsanierungen, werden alternative Clubs geschlossen und Fahrpreise für SchülerInnen, Azubis und Studierende erhöht.
Allein mit den veranschlagten 6 Milliarden Euro könnten bundesweit 273.000 Jugendliche mit ei nem Uni-Abschluss versorgt werden. Statt dessen gibt der Bund allein über 1,3 Milliarden Euro für den Tiefbahnhof Stuttgart 21 und fast 3 Milliarden Euro für die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm aus.
Überregionale Demonstration
Von den so genannten Schlichtungsgesprächen erhofften sich Mappus, Merkel und Co., dass der Widerstand abnimmt. Trotzdem gab es wöchentliche Großdemonstrationen gegen Stuttgart 21. Für den 11. Dezember ruft das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 zur überregionalen Demonstration gegen Stuttgart 21 auf. Von Kiel bis Konstanz sollen alle nach Stuttgart kommen. An dem Tag wollen wir zeigen, dass der Widerstand weiter geht und mit Zehntausenden demonstrieren. Stuttgart 21 wird nicht am Verhandlungstisch gestoppt, sondern nur durch Massenmobilisierungen und zivilen Ungehorsam.
Wenn Stuttgart 21 durch uns gestoppt werden kann, wird das anderen Protesten und Bewegungen gegen Atomkraft, Bildungskürzungen, Sozialabbau, Repression und Überwachung usw. enormen Rückenwind geben. Deswegen mobilisiert für den 11. Dezember nach Stuttgart, organisiert Busse und überzeugt Jugendliche in Schulen, Universitäten, Betrieben, Jugendclubs und Stadtteilen mit nach Stuttgart zu kommen.
Jugendoffensive gegen Stuttgart 21
Wir sind die Jugendoffensive gegen Stuttgart 21. Eine unabhängige Initiative von SchülerInnen, Studierenden, Auszubildenden und anderen Jugendlichen, die gegen Stuttgart 21 aktiv sind. Wir sind in Schulen und Stadtteilen aktiv und nehmen aktiv an den Demonstrationen und Aktionen gegen Stuttgart 21 teil. Wir hatten den Schülerstreik am 30. September organisiert, der maßgeblich dazu beitrug, dass es der Polizei nur mit dem Einsatz von massiver Gewalt gelang den Park zu räumen und Bäume zu fällen. Für den 11. Dezember organisieren wir einen lautstarken Jugendblock und rufen euch auf, euch daran zu beteiligen und mitzumachen.
Unsere Forderungen sind:
Stopp des gesamten Projekts Stuttgart 21 – Keine Baumfällungen im Schlosspark
Geld für Bildung statt für S21
Abschaffung der Studiengebühren
Sanierung und Ausbau von Schulen
Mehr LehrerInnen für eine Klassengröße von max. 20 SchülerInnen
Geld für Ausbildung statt für S21:
Schaffung von 10.000 Ausbildungsplätzen im Öffentlichen Dienst von BaWü
Übernahme aller Azubis
Geld für Jugend statt für S21:
Erhalt und Ausbau der Sozial-, Kultur- und Jugendeinrichtungen – für kostengünstige unkommerzielle Jugendkultur
Kostenloses Scoolabo statt Fahrpreiserhöhungen
Reclaim the City
Nein zum Börsengang der Bahn – für einen gut ausgebauten Nahverkehr rund um die Uhr
Demokratische Stadtplanung durch Anwohner, Beschäftigte und die Stadt
Am Abend des 11. Dezember gibt es zudem eine Party. Im begrenzten Maße kann die Jugendoffensive Schlafplätze in und um Stuttgart organisieren. Meldet euch bei uns, wenn ihr Fragen oder Anregungen habt.
Kontakt: jugendoffensive@yahoo.de
Sarah: 0162 23 83 276
Weitere Infos, Materialien und Fotos der Jugendoffensive gibt es auf Facebook unter „Jugendoffensive gegen Stuttgart 21“.